3. Oktober 2024

Sport Express

Express-Sport direkt aus der Arena

Traum-Halbfinale perfekt: Djokovic trifft in Paris auf Nadal

Im vorigen Jahr standen sich Nadal und Djokovic noch im Endspiel der French Open gegenüber, nun gibt es das Gipfeltreffen der Tennis-Superstars bereits im Halbfinale.

Traumduell im Halbfinale: Rafael Nadal und Novak Djokovic haben ihren Showdown um den Einzug ins Endspiel der French Open perfekt gemacht.

Topfavorit Nadal rang im Viertelfinale den Argentinier Diego Schwartzman mit 6:3, 4:6, 6:4, 6:0 nieder. Der Weltranglisten-Erste Djokovic bezwang danach in der ersten Pariser Night Session vor Zuschauern den Italiener Matteo Berrettini ebenfalls nach einigen Schwierigkeiten mit 6:3, 6:2, 6:7 (5:7), 7:5.

Wegen des bevorstehenden Beginns der Ausgangssperre in Paris musste die Partie für rund 20 Minuten unterbrochen werden. Um kurz vor 23.00 Uhr wurden die Zuschauer aufgefordert, das Stadion zu verlassen. Die Tennis-Fans quittierten das mit lauten Pfiffen und «Wir haben bezahlt»-Sprechchören.

Djokovic einen Vergleich mehr gewonnen

Am Freitag kommt es nun zum 58. Duell zwischen den beiden Dominatoren der vergangenen Jahre. Aktuell hat Djokovic einen Vergleich mehr gewonnen. Im Finale der French Open im vergangenen Jahr deklassierte Nadal seinen Erzrivalen aber mit 6:0, 6:2, 7:5. Auch im Finale des Masters-1000-Events von Rom behielt der 13-malige Paris-Champion zuletzt in drei Sätzen die Oberhand.

Das andere Halbfinale am Freitag bestreiten Alexander Zverev und der Grieche Stefanos Tsitsipas. Zuvor stehen am Donnerstag die Halbfinals bei den Damen an. Dabei kommt es zum Debütantinnen-Ball. Zunächst trifft um 15.00 Uhr (Eurosport) die Slowenin Tamara Zidansek auf die Russin Anastasia Pawljutschenkowa. Danach spielen die Tschechin Barbora Krejcikova und die Griechin Maria Sakkari gegeneinander.

In Titelverteidigerin Iga Swiatek schied am Mittwoch die letzte Favoritin im Viertelfinale aus. Die 20 Jahre alte Polin verlor gegen die Griechin Sakkari mit 4:6, 4:6. Zuvor hatte die Tschechin Krejcikova gegen die 17 Jahre alte Amerikanerin Cori Gauff mit 7:6 (8:6), 6:3 gewonnen. Es ist das erste Mal in der Geschichte der French Open seit Einführung des Profitennis 1968, dass alle vier Spielerinnen ihre Halbfinal-Premiere bei einem Grand-Slam-Turnier feiern. Einzig bei den Australian Open 1978 hatte es einen ähnlichen Fall gegeben.

Schwartzman brachte Nadal ins Schwitzen

Bei den Herren setzten sich dagegen die Favoriten durch. Nadal wurde dabei von Schwartzman zum ersten Mal in diesem Jahr in Paris richtig gefordert. Drei Sätze lang konnte Schwartzman, der in den Runden zuvor Philipp Kohlschreiber und Jan-Lennard Struff ausgeschaltet hatte, die Partie offen gestalten. Dann setzte sich die Weltklasse des 35 Jahre alten Spaniers doch wieder durch.

«Ich musste heute mein bestes Tennis spielen, um zu gewinnen. Dieser Sieg gibt mir sehr viel Selbstvertrauen», sagte Nadal nach seinem 105. Sieg im 107. Spiel im Stade Roland Garros. Beeindruckende Zahlen, mit denen sich Nadal aber nicht beschäftigen wollte: «Das ist etwas für die Zeit nach der Karriere. Jetzt gilt es sich auf die nächste Partie zu konzentrieren.»

Nadal auf seinem Lieblings-Tennisplatz

Schwartzman zeigte lange Zeit eine Top-Leistung und brachte Nadal immer wieder in Schwierigkeiten. Bis zum 4:4 im dritten Satz schnupperte der Weltranglisten-Zehnte an der Sensation. Doch als es darauf ankam, war Nadal auf seinem Lieblings-Tennisplatz wieder zur Stelle und stürmte zum 14. Mal in Paris ins Halbfinale.

Djokovic hatte mit Berrettini anfangs dagegen deutlich weniger Mühe. Der Italiener hatte nach dem Rückzug des Schweizers Roger Federer vor dem Achtelfinale eine längere Pause und fand gegen Djokovic zunächst keinen Rhythmus. Djokovic zeigte dagegen seine beste Leistung in diesem Turnier. Allerdings steigerte sich Berrettini im dritten Satz und holte sich den Durchgang überraschend im Tiebreak. Nun war wieder alles offen, auch nach der Unterbrechung schenkten sich beide nichts. Doch am Ende nutzte der Serbe seinen dritten Matchball nach 3:28 Stunden.

Von Lars Reinefeld, dpa