3. Oktober 2024

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Debütantinnen-Ball: Vier Halbfinal-Premieren bei French Open

Es ist das Turnier der Überraschungen bei den Damen. Als letzte Favoritin erwischte es im Viertelfinale die Titelverteidigerin. So wird es auf jeden Fall eine Premieren-Siegerin in Paris geben.

Das Halbfinale bei den French Open in Paris wird am Donnerstag zum Debütantinnen-Ball.

Tamara Zidansek gegen Anastasia Pawljutschenkowa und Barbora Krejcikova gegen Maria Sakkari – wer vor dem Turnier auf diese Paarungen in der Vorschlussrunde getippt hätte, wäre jetzt ein reicher Mensch. Mit der Titelverteidigerin Iga Swiatek schied die letzte Favoritin im Viertelfinale aus. Die 20 Jahre alte Polin verlor gegen die Griechin Sakkari mit 4:6, 4:6. Zuvor hatte die Tschechin Krejcikova gegen die 17 Jahre alte Amerikanerin Cori Gauff mit 7:6 (8:6), 6:3 gewonnen.

Es ist das erste Mal in der Geschichte der French Open seit Einführung des Profitennis 1968, dass alle vier Spielerinnen ihre Halbfinal-Premiere bei einem Grand-Slam-Turnier feiern. Einzig bei den Australian Open 1978 hatte es einen ähnlichen Fall gegeben. «Alle vier haben in diesem Jahr gut gespielt, daher kommt es nicht völlig aus dem Nichts», kommentierte Sakkari, als Weltranglisten-18. die Bestplatzierte im Halbfinale, die ungewöhnliche Konstellation. Die Favoritinnen Ashleigh Barty, Naomi Osaka und Serena Williams waren frühzeitig gescheitert.

Krejcikova gegen Gauff als Achterbahnfahrt

«Ich kann es nicht fassen, dass ich hier im Halbfinale stehe», sagte Krejcikova nach ihrer Achterbahnfahrt im Duell mit Gauff. Die Amerikanerin war im ersten Satz die bestimmende Spielerin, vergab aber fünf Satzbälle. Krejcikova, die vor den French Open bereits das Turnier in Straßburg gewonnen hatte, behielt in den wichtigen Phasen die Nerven und holte sich nach 1:11 Stunden im ersten Versuch dann selbst im Tiebreak den ersten Durchgang.

Gauff verlor danach völlig den Rhythmus, so dass Krejcikova schnell auf 5:0 davonzog. Zwar gab die Amerikanerin nicht auf, mit dem sechsten Matchball machte die Tschechin das Weiterkommen nach 1:50 Stunden aber perfekt. Die Tschechin wäre zwei Tage zuvor zum Achtelfinale gegen die Amerikanerin Sloane Stephens fast gar nicht angetreten, weil sie kurz vor dem Spiel eine Panik-Attacke bekommen hatte. Dieses Mal ging sie besser mit dem Druck um. Krejcikova hat nun in Paris gleich zwei Mal die Chance auf das Finale, weil sie auch im Doppel noch vertreten ist.

Swiatek konnte gegen Sakkari nie an ihre bislang starken Leistungen im Stade Roland Garros anknüpfen. Die Polin war am Oberschenkel bandagiert und wirkte nicht ganz so dynamisch wie normal. Allerdings zeigte Sakkari auch eine ganz starke Leistung und folgte damit ihrem Landsmann Stefanos Tsitsipas ins Halbfinale. Der Grieche spielt am Freitag gegen Alexander Zverev.

Von Lars Reinefeld, dpa