1. November 2024

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Kohlmann traut Struff Tennis-Sensation gegen Alcaraz zu

Jan-Lennard Struff steht heute vor dem größten Tennis-Match seiner Karriere. Der deutsche Davis-Cup-Kapitän traut dem Routinier in Madrid sogar den Triumph zu.

Davis-Cup-Kapitän Michael Kohlmann sieht Außenseiter Jan-Lennard Struff im Finale des ATP-Turniers von Madrid gegen Spaniens Tennisstar Carlos Alcaraz nicht chancenlos. «Er spielt ein extrem gutes Jahr, und in Madrid hat er vielleicht die Krönung vor sich», sagte Kohlmann der Deutschen Presse-Agentur.

Der Weltranglistenzweite Alcaraz stelle zwar auf dem Papier eine «fast unüberwindbare Hürde» dar. «Aber es gab vorher noch nie einen Lucky Loser in einem Masters-1000-Finale, warum soll er also nicht auch der Erste sein, der Carlos Alcaraz in Spanien schlägt?»

Struff sagte dazu dem TV-Sender Sky: «Ich habe gegen Alcaraz schon zweimal gespielt. Ich habe es einmal geschafft, ihn auf Asche zu schlagen. 2021 in Paris, aber da war er 18 Jahre alt. Was in diesen zwei Jahren passiert ist, ist überragend.»

Nach 20 Siegen in Serie in seiner Heimat geht der topgesetzte Alcaraz als großer Favorit ins Finale an diesem Sonntag (18.30 Uhr/Sky). Struff, der in der Qualifikation bereits gescheitert und nur durch Absagen anderer Spieler noch ins Hauptfeld gerutscht war, würde im Falle eines sensationellen Finalsieges Alexander Zverev als Nummer 1 im deutschen Tennis ablösen. Doch selbst bei einer Niederlage würde der 33-Jährige vom 65. auf den 28. Rang klettern – das wäre ein Karriere-Bestwert.

«Es sprechen viele Dinge dafür, dass die Reise dann noch nicht zu Ende ist», sagte Kohlmann, der Struff auch bei den French Open ab dem 28. Mai gute Chancen einräumt: «Er schwebt auf einer Erfolgswelle und traut sich zu, auch gegen die ganz Großen zu gewinnen. Ich wünsche ihm, dass er das bis Paris transportieren kann.» Struff habe «schon immer großes Potenzial» gehabt.

Für das deutsche Tennis sei es gut, dass neben Zverev ein zweiter Protagonist in Erscheinung tritt. «Wenn Leute wie Struff nach vorne schießen, erkennen die anderen: Okay, das können wir auch schaffen», meinte Kohlmann.