29. April 2024

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Yates lässt nichts anbrennen – Zimmermann Gesamtvierter

Der Brite Adam Yates lässt in Stuttgart nichts mehr anbrennen und gewinnt die Deutschland Tour der Radprofis 2022. Der Augsburger Georg Zimmermann verpasst nur knapp das Abschlusspodium.

Am Ende waren die Ausreißversuche der deutschen Radprofis nicht von Erfolg gekrönt – und Adam Yates sicherte sich den Erfolg auf schwäbischem Asphalt.

Mit Platz fünf auf der abschließenden vierten Etappe am Sonntag in Stuttgart fuhr der 30 Jahre alte Brite den Gesamtsieg bei der Deutschland Tour der Radprofis ein und beerbte damit den Kölner Nils Politt, der im Vorjahr bei der Heimat-Rundfahrt triumphiert hatte.

Den finalen Tagessieg sicherte sich im Sprint einer Spitzengruppe nach 186,6 Kilometern von Schiltach in die baden-württembergische Landeshauptstadt der Spanier Pello Bilbao, der in der Endabrechnung 22 Sekunden hinter Yates Platz zwei belegte. Zweiter des Tages wurde der Portugiese Ruben Guerreiro vor dem Augsburger Georg Zimmermann. Um drei Sekunden verpasste Zimmermann als Gesamtvierter letztlich hauchdünn das Abschlusspodium.

Zimmermann zufrieden

«Unabhängig davon, ob ich jetzt Dritter, Vierter oder Fünfter bin, bin ich super zufrieden mit meiner Leistung und dem gesamten Team heute. Wir hatten heute ein perfektes Teamwork und jedes Rädchen hat in das andere gegriffen», bilanzierte der 24 Jahre alte Zimmermann.

Der Erfolg von Yates schien trotz eines komfortablen Zeitpolsters von 30 Sekunden vor der Etappe noch einmal auf wackeligen Beinen, nachdem eine stark besetzte Ausreißergruppe um Titelverteidiger Nils Politt und dem ehemaligen Tour-de-France-Gesamtzweiten Romain Bardet sich nach rund 40 Kilometer nach dem Start gebildet hatte. Doch letztlich führte unter anderem Zeitfahr-Weltmeister und Auftaktsieger Filippo Ganna das Feld und seinen Kapitän wieder heran – und Yates vollendete letztlich problemlos zum Gesamtsieg der fünftägigen Rundfahrt.

Im Jahr 2018 hatte Politt bei der damals nach elf Jahren wieder ausgetragenen Deutschland-Rundfahrt die Schlussetappe in Stuttgart gewonnen und damit seinen ersten Profisieg eingefahren. Im Vorjahr sicherte sich der Kölner wenige Wochen nach deinem Etappensieg bei der Tour de France den Gesamtsieg bei der Heimat-Rundfahrt. In diesem Jahr war das Terrain für den langen Schlaks jedoch in der Gesamtheit zu schwer, um seinen Erfolg zu wiederholen. Mit 11:03 Minuten Rückstand schloss Politt letztlich auf Platz 48 ab.

Bora-Chef enttäuscht

Die Hoffnungen auf den Gesamtsieg bei Politts Bora-hansgrohe-Rennstall ruhten in diesem Jahr somit auf Emanuel Buchmann, der eigentlich für die parallel stattfindende Spanien-Rundfahrt vorgesehen war, an dieser aber wegen eines Infektes nicht teilnehmen konnte und stattdessen kurzfristig in heimischen Gefilden an den Start ging. Lennard Kämna und Maximilian Schachmann konnten hingegen kurzfristig nicht antreten. Buchmann wurde letztlich nach den insgesamt 710,7 Kilometern vom Start beim Prolog im Weimar am Mittwoch bis nach Stuttgart mit 2:31 Minuten Rückstand auf Yates 20.

«Wir haben einen breiten Kader und die Deutschland Tour war von Anfang an sehr wichtig und bei uns rot angestrichen im Kalender», bilanzierte Bora-hansgrohe-Teamchef Ralph Denk vor dem Start im ZDF und ergänzte: «Deswegen ist es für uns schon enttäuschend, aber wir werden es analysieren und werden im nächsten Jahr stark zurückkommen.»

Erfreulich aus deutscher Sicht war neben der starken Auftritte von Zimmermann auch die Leistung des für den deutschen Drittdivisionär Lotto-Kernhaus fahrenden Jakob Geßner. Der 22 Jahre alte Erfurter konnte sich trotz sehr namhafter Konkurrenz das Bergtrikot sichern.

Von Christoph Sicars, dpa