27. April 2024

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WM-Neuling Grotian startet auch in Staffel

In den prestigeträchtigen Staffeln wollen die deutschen Biathletinnen und Biathleten unbedingt aufs Treppchen. Ob es reicht, entscheidet neben Nervenstärke auch das Material.

Nach ihrem Einzeldebüt feiert WM-Neuling Selina Grotian auch in der Staffel ihre Weltmeisterschaftspremiere. Die 19 Jahre alte Biathlon-Nachwuchshoffnung wurde neben Silbermedaillengewinnerin Janina Hettich-Walz, Franziska Preuß und Vanessa Voigt ins Aufgebot für das Rennen am Samstag (13.45 Uhr/ZDF und Eurosport) berufen, wie der Deutsche Skiverband mitteilte. Die Männer sind um 16.30 Uhr gefordert. 

Beim Silber-Triumph von Hettich-Walz in Nove Mesto am Dienstag war Grotian im ersten WM-Rennen ihrer Karriere auf Rang vier gelaufen. Die fünfmalige Junioren-Weltmeisterin verdrängte durch diese couragierte Leistung Sophia Schneider aus der Staffel. Auch für den Massenstart am Sonntag ist Grotian, die ohne erfüllte WM-Norm nach Tschechien reiste, qualifiziert.

Von der verpassten WM-Medaille in der Single Mixed mit Voigt und Justus Strelow (6.) will sich das deutsche Team nicht runterziehen lassen. «Fürs Wochenende heißt das gar nichts. Wir haben da was vor und wollen natürlich auf das Podest», sagte Sportdirektor Felix Bitterling: «All-In am Wochenende. Es gibt absolut keinen Grund, Trübsal zu blasen.»

Die Suche nach dem perfekten Ski

Doch dafür muss auch der perfekte Ski her. Bisher waren die deutschen Techniker ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt auf der Suche nach dem «Einhorn», wie es Ex-Weltmeister Erik Lesser nannte, nicht fündig geworden. Nachdem es bei etwas niedrigeren Temperaturen in den Einzeln, wo Benedikt Doll Bronze gewann, besser lief, haderte Voigt nach der Single Mixed wie in der ersten medaillenlosen Woche erneut mit dem Material. «Wir müssen noch mal ein bisschen sprechen», sagte Voigt.

Obwohl sie und Strelow lediglich vier Nachlader brauchten, fehlten 1:04,6 Minuten auf Sieger Frankreich. Am Schießstand waren sie die Zweitschnellsten, in der Laufzeit nur Zehnte. Im ersten Jahr nach dem Verbot von Fluor-Wachs ist die WM bei extrem hohen Temperaturen zur Materialschlacht geworden, bei der die Deutschen derzeit das Nachsehen haben.