26. April 2024

Sport Express

Express-Sport direkt aus der Arena

Weiter verschoben: E-Sport-Turniere im zweiten Pandemie-Jahr

Die Corona-Pandemie bleibt auch für den E-Sport ein Problem: Zwar können die meisten Turniere auch online stattfinden. Doch alle wollen zurück zu Lan-Veranstaltungen. Was 2021 nur selten gelang.

Auch nach knapp zwei Jahren Corona-Pandemie ist für die großen Turniere im E-Sport noch keine Rückkehr zur Normalität in Sicht. Internationale Reisen, wechselnde Teilnehmerteams und unterschiedliche Coronaregeln an den Austragungsorten machen langfristige Planungen kaum möglich.

Das deutsche Unternehmen ESL hat deshalb Covid-Protokolle für ihre Turniere entwickelt. «Wir haben damit begonnen, Covid in jedem Land zu verfolgen, in dem hochrangige Profispieler spielen», hieß es von einer Sprecherin des E-Sport-Turnierveranstalters.

E-Sportler können sich bei ESL impfen lassen

Zudem sammele man Daten zum Impfstatus der Turnierteilnehmer «um beurteilen zu können, welchen Spielern wir besondere Aufmerksamkeit schenken müssen, wenn wir sie zum Turnier bringen». Zudem könnten sich Spieler auch bei ihren Turnieren impfen lassen.

Dass kurzfristig prestigeträchtige E-Sport-Turniere abgesagt oder verschoben werden müssen, war auch im zweiten Pandemie-Jahr mehrfach der Fall. So wurde etwa die League-of-Legends-Weltmeisterschaft von China nach Island verschoben. Die WM in der Fußballsimulation FIFA wurde komplett abgesagt.

Dota-WM mit eingespieltem Applaus

Auch die Dota-2-WM «The International» hätte nach einjähriger Pause dieses Jahr vor Zuschauern ausgespielt werden sollen. Dafür war sie sogar kurzfristig von Stockholm nach Bukarest verlegt worden.

Vier Tage vor Turnierstart teilte Entwickler Valve mit, dass es keine Zuschauer in der Arena geben werde. Stattdessen wurde während des Turniers der Applaus wie bei einer Sitcom digital eingespielt.

CS:GO-Turniere in Arenen

Immerhin ein paar Offline-Turniere mit Publikum konnten stattfinden. Die Counter-Strike-Turniere Blast Premier Fall Final und Major-Turnier von PGL füllten Arenen in Dänemark und Schweden. Oft fanden Veranstalter auch Kompromisse, dass zwar Spielerinnen und Spieler vor Ort waren, das Publikum aber zuhause bleiben musste.

Eine Rückkehr zu den vollständig online ausgetragenen Turnieren möchte auch die ESL zumindest vermeiden. «Auch wenn man E-Sport-Matches bequem online austragen kann, ist die emotionale Wirkung nicht dieselbe. Wenn die Spieler persönlich anwesend sind, beeinflusst dies wichtige Komponenten der Show, da man ihre Emotionen besser einfangen und so an den Zuschauer übertragen kann», hieß es.

Von Sebastian Brüne, dpa