30. April 2024

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Vielseitigkeits-EM: Traum vom erneuten Gold endet im Wasser

Das Weltmeister-Team präsentiert sich bei der EM lange Zeit in starker Form. Doch ausgerechnet dem erfolgreichsten Reiter der Deutschen unterläuft ein Patzer.

Im Wasser endet der Traum von der erneuten Gold-Medaille für das deutsche Team. Der nach der Dressur führende Michael Jung stürzte am Samstag auf der Geländestrecke mit Chipmunk.

Der 41-Jährige aus Horb durfte nach dem Missgeschick am Wasserhindernis nicht mehr weiter reiten und schied aus. Das dezimierte deutsche Team liegt trotzdem auf Medaillen-Kurs.

Vor Frankreich, hinter Großbritannien

Die Mannschaft besteht nur noch aus drei Paaren und fiel nach zwischenzeitlicher Führung wieder auf den zweiten Platz zurück. Vor dem Springen am Sonntag liegt die von Bundestrainer Peter Thomsen gecoachte Equipe hinter dem Titelverteidiger aus Großbritannien und vor Frankreich. 

Im Einzel hat Sandra Auffarth die besten Chancen auf eine Medaille. Die 36-Jährige aus Ganderkesee liegt mit Viamant auf Rang drei. Es führt die Britin Rosalind Canter mit Graffalo vor ihrer Landsfrau Kitty King mit Biars.

Jung: «Einfach Pech»

«Das war einfach Pech», kommentierte der erfolgreichste Reiter der EM-Geschichte seinen Sturz. Chipmunk sei «einfach gestolpert», berichtete Jung. «Ansonsten war es gut, er hat super mitgemacht», sagte der mit sieben goldenen EM-Medaillen dekorierte Reiter, der wie sein Pferd unverletzt blieb.

Nach starken Regenfällen in der Nacht war der Geländeritt um zwei Stunden verschoben und die Strecke zudem von 5800 Meter auf 4730 Meter verkürzt worden. An den schwierigen Umständen hat es nach Jungs Aussage nicht gelegen. An der Stelle des Sturzes «war der Boden ja gut», sagte der Reiter.

Auffarth setzt auf weniger Risiko

«Der Boden war noch schlechter, als ich befürchtet hatte», sagte Auffarth zu anderen schwierigen Passagen auf der Strecke. «Das war wirklich nicht schön», kommentierte die 36-Jährige aus Ganderkesee. Sie habe auch Sicherheitsgründen «Tempo rausgenommen, das ist schade». Die Devise der Doppel-Weltmeisterin von 2014: «Ich bin am Ende auf Nummer Sicherheit gegangen.» Das zahlte sich aus.

«Das war von Anfang an harte Arbeit», kommentierte Christoph Wahler, der sich schon bei der WM im Vorjahr als sicherer Reiter im Cross Country erwies. Zu Carjatan sagte der Team-Weltmeister aus Bad Bevensen: «Man hat gemerkt, dass es meinem Pferd heute nicht leicht gefallen ist. Er hatte mit dem Boden zu kämpfen.» EM-Debütantin Malin Hansen-Hotopp aus Gransebieth, die mit Quidditch ebenfalls fehlerfrei ritt, sagte: «Heute Nacht habe ich gedacht: Hör bitte auf mit dem Regen.»