28. April 2024

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Sieg im rheinischen Derby: Bayer 04 Erster, Köln nun Letzter

Knapp eine Viertelstunde wehrte sich der 1. FC Köln im rheinischen Derby gut. Dann kam Tabellenführer Bayer Leverkusen ins Rollen und schoss den Rivalen auf den letzten Platz.

Bayer Leverkusen ganz oben, der 1. FC Köln nun ganz unten: Nach dem 3:0 (2:0) der teilweise wieder berauschend aufspielenden Werkself im Derby gehen die rheinischen Clubs als die beiden Enden der Bundesliga-Tabelle in die Länderspiel-Pause.

Das Team von Trainer Xabi Alonso zog durch den sechsten Sieg im siebten Liga-Spiel nach einem Tag wieder am VfB Stuttgart vorbei. Die Kölner rutschten mit nur einem Punkt nach diesem Spieltag erstmals auf den letzten Platz, weil Mainz beim 2:2 am Freitag in Gladbach gepunktet hatte. Die Gladbacher sind im ohnehin noch emotionaleren Derby für die Kölner am 22. Oktober der erste Gegner nach der Pause.

Der Ex-Gladbacher Jonas Hofmann brachte Leverkusen in Führung (22. Minute). Jeremie Frimpong legte am Ende einer für ihn perfekten Woche mit Vertragsverlängerung, Nationalmannschafts-Nominierung in den Niederlanden und Europacup-Tor nach (32.). Victor Boniface sorgte mit seinem siebten Saisontor (67.) für den Endstand. Der Sieg hätte aber auch noch höher ausfallen können.

Kölns «Vollgas» hält nicht lange

Alonso ließ zum sechsten Mal im siebten Liga-Spiel dieselbe Startelf ran. Damit saß der erstmals zur Nationalmannschaft reisende Robert Andrich, dessen Einsatz beim 2:2 beim FC Bayern der einzige Wechsel in dieser Saison war, zunächst wieder auf der Bank. Beim FC kehrte Eric Martel zurück, der zuletzt drei Spiele wegen Achillessehnen-Beschwerden verpasst hatte. Die Frankfurter Leihgabe Faride Alidou kam für den verletzt fehlenden Linton Maina zum Startelf-Debüt.

Die Vorzeichen vor dem Anpfiff waren klar: Leverkusen war ungeschlagen, hatte den besten Saisonstart der Vereinsgeschichte hingelegt und stellte die beste Offensive der Liga. Die Kölner waren sieglos, hatten den geteilt schlechtesten Saisonstart hingelegt und stellten die schwächste Offensive.

Doch Trainer Steffen Baumgart hatte «Vollgas» versprochen und auch taktisch mit einem Sechser und einer Doppelspitze dieses Zeichen gesetzt. Der FC war auch zunächst gut im Spiel und mutig. Bayer war aber schon da immer gefährlich. Nach 39 Sekunden hatte der bei Köln ausgebildete Florian Wirtz die erste Chance, Marvin Schwäbe hielt dessen 18-Meter-Schuss sicher.

Leverkusen nach Führung im Rausch

Gegen Victor Boniface (13.) und erneut Wirtz (18.) brauchte Schwäbe schon Glanzparaden, um das 0:1 zu verhindern. Die Gastgeber bekamen mehr und mehr Kontrolle und wurden gefährlicher. In der 22. Minute war es passiert, als Hofmann einen überragenden Spielzug über Boniface und Victor Grimaldo nach Hacken-Ablage von Wirtz vollendete. Die Kölner wollten vorher ein Handspiel von Boniface gesehen haben, Baumgart beschwerte sich so heftig, dass er die Gelbe Karte sah. Kollege Alonso bekam sie später auch noch.

Nun sanken bei Köln die Köpfe, Leverkusen bekam dagegen Sicherheit und berauschte sich selbst am Kombinationsspiel. Nach Hereingabe des extrem starken Grimaldo gelang Frimpong am langen Pfosten das 2:0. Einen Kunstschuss von Grimaldo hielt Schwäbe wieder stark (35.). Der FC hatte seine größten Chancen in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit: Jonathan Tah fälschte einen Schuss von Davie Selke, der beim 2:1 im Mai beide Kölner Treffer erzielte, erfolgreich ab. Nach der folgenden Ecke scheiterte Martel per Kopf und Fuß an Leverkusens Keeper Lukas Hradecky. Nach der Pause verhinderte Schwäbe gegen Frimpong zunächst stark das 0:3 (54.). Boniface gelang es auf Ablage von Hofmann aber doch noch.

Von Holger Schmidt, dpa