Kurz vor dem Ende seiner mehr als 20-jährigen Manager-Karriere hat Sportchef Jörg Schmadtke vom VfL Wolfsburg in aller Schärfe eine zunehmende Verrohung des Umgangs im Profi-Fußball kritisiert.
Der 58-Jährige machte das in einem Interview der «Wolfsburger Allgemeinen Zeitung» am Beispiel seiner letzten Monate beim 1. FC Köln im Herbst 2017 fest.
«Mir wurden Gerüchte nachgesagt, die wirklich jenseits der Realität lagen», sagte Schmadtke. «Die Höhe meiner Abfindung wurde bewusst durchgesteckt, dann kam noch die Geschichte einer angeblichen Affäre mit Frau Stöger in die Öffentlichkeit. Auch das wurde leider gezielt gestreut. Deshalb ist das für mich stets ein Erlebnis, wenn wir in Köln spielen. Die Schreihälse sind immer noch da.»
Ehen können «zu Bruch gehen»
Schmadtke und Trainer Peter Stöger arbeiteten damals vier Jahre lang sehr erfolgreich zusammen, ehe eine sportliche Krise zu einer Vertragsauflösung mit dem Sport-Geschäftsführer führte. «Man kann darüber diskutieren, ob man das aushalten muss, wenn man in der Öffentlichkeit steht. Ich glaube, bis zu einer gewissen Grenze muss man das vielleicht», sagte Schmadtke. «Aber es gibt Dinge, die sind ehrabschneidend. In meinem Fall galt das nicht nur für mich, sondern auch für Peter Stöger und seine Lebensgefährtin. Außerdem: Ich habe eine Familie, die Gott sei Dank fest zu mir gehalten hat. Wegen solcher Gerüchte können Ehen zu Bruch gehen.»
2018 wechselte Schmadtke zum VfL Wolfsburg. Nach Ablauf seines Vertrages wird er seine Karriere dort im Januar 2023 beenden. «Insgesamt gesehen habe ich immer noch so eine große Freude und Liebe am Spiel, dass dieser Aspekt überwogen hat», sagte er.
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