3. Oktober 2024

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Ronaldo, Mbappé und die anderen Stars der Fußball-EM

Wie soll man Kylian Mbappé stoppen? Diese Frage stellt sich gerade auch Bundestrainer Löw vor dem nahenden EM-Auftakt gegen Frankreich. Doch der Ausnahmestürmer ist nicht der einzige Topstar des Kontinentalturniers. Auch ein Deutscher zählt zu den Besten.

Am 23. Juni dürfte Kylian Mbappé wieder ganz genau hinschauen. Wie er sich bewegt, wie er zum Kopfball hochsteigt, wie er schießt: Allein vom Zusehen habe er schon viel von seinem Vorbild Cristiano Ronaldo gelernt, erzählte der 22-jährige Franzose im Interview der «Sport Bild».

Und an diesem 23. Juni trifft Mbappé bei der Fußball-EM auf Portugal und Ronaldo, er wird sein Idol also hautnah erleben. Es ist das Duell zweier herausragender Angreifer, die dieses Turnier prägen könnten. Ronaldo und Mbappé sind aber nicht die einzigen Spieler, die bei der EM im Fokus stehen.

Die Deutsche Presse-Agentur stellt die EM-Stars vor

Kylian Mbappé (22 Jahre/Frankreich): Der frühere Arsenal-Coach Arsène Wenger hält Mbappé längst für den legitimen Nachfolger von Lionel Messi und Ronaldo, die den Weltfußball über viele Jahre dominiert haben. Tatsächlich bringt Mbappé alles für eine ähnlich glorreiche Karriere mit: Extreme Schnelligkeit, Torgefahr, eine überragende Technik und auch die notwendige Athletik. Schon beim WM-Triumph der Franzosen 2018 in Russland war der damals 19-Jährige ein Schlüsselspieler. Nun könnte er mit seinem Heimatland den nächsten großen Titel holen. Eins ist jedenfalls sicher: Mit einem Mbappé in Topform dürften sich Frankreichs EM-Chancen deutlich erhöhen.

Cristiano Ronaldo (36/Portugal): Was Ronaldo in seiner Karriere schon alles erreicht hat, würde Mbappé auch gerne irgendwann im Lebenslauf stehen haben. Weltmeister ist der Portugiese zwar noch nicht, der Unermüdliche startet mit Portugal aber als Titelverteidiger in die EM. 36 Jahre ist Ronaldo bereits alt, seinen Stammplatz im Angriff der offensivstarken Portugiesen hat er dennoch sicher. Dass sich Ronaldo noch längst nicht auf der Zielgeraden seiner Laufbahn befindet, zeigt ein Blick auf die Torschützenliste der italienischen Serie A. Die schloss der mehrfache Weltfußballer in der vergangenen Saison als Erster ab, 29 Tore schoss er für Juventus Turin.

Harry Kane (27/England): Kann Harry Kane die Engländer zum ersten Titel seit der WM 1966 führen? Die Three Lions und ihre Anhänger sehnen sich nach einem großen Triumph, zumal die Bedingungen dafür so günstig scheinen wie selten. Nicht nur die Vorrunde und möglicherweise auch das Achtelfinale dürfen Kane & Co. im Wembley-Stadion spielen, auch die beiden Halbfinals und das ersehnte Endspiel finden im Londoner Fußball-Tempel statt. Um es dorthin zu schaffen, benötigt England seinen Kapitän in Topform. Torschützenkönig der Premier League ist Kane bereits, noch lieber würde der Tottenham-Stürmer aber einen Pokal in den Händen halten.

Robert Lewandowski (32/Polen): Dass Robert Lewandowski am Ende diesen Pokal in die Höhe reckt, dürften wohl die wenigsten vermuten. Der Stürmer des FC Bayern München hat erneut eine herausragende Saison hinter sich, als erster Bundesliga-Profi seit Gerd Müller knackte er sogar die magische 40-Tore-Marke. Und bei der EM? In ihrer Gruppe mit Spanien, Schweden und der Slowakei dürften die Polen durchaus gute Chancen haben, in die K.o.-Phase einzuziehen. Sollte Weltfußballer Lewandowski seine Topform mit ins Turnier nehmen, ist vielleicht sogar das Viertelfinale oder mehr drin.

Kevin De Bruyne (29/Belgien): Wird er rechtzeitig fit? Diese Frage schwebt seit Tagen über dem EM-Trainingslager der belgischen Nationalmannschaft. Am Montag traf Kevin De Bruyne nach seiner Gesichtsoperation dann endlich ein, für das Auftaktspiel am 12. Juni gegen Russland dürfte es beim Profi von Manchester City aber noch nicht reichen. Im Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea (0:1) hatte sich der 29-Jährige einen Nasenbein- und Augenhöhlenbruch zugezogen. Aber die Belgier und Nationaltrainer Roberto Martinez werden geduldig mit ihm sein.

Trotz weiterer Stars wie Romelu Lukaku oder Eden Hazard liefert De Bruyne den Belgiern mit seinem Zug zum Tor und seinen Führungsqualitäten eine einzigartige Komponente.

Manuel Neuer (35/Deutschland): Was gibt es über Manuel Neuer noch groß zu sagen? Der Keeper des FC Bayern hat nicht nur das weltweite Torhüterspiel über Jahre geprägt, er ist nun auch der erste Torwart überhaupt, der 100 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft absolviert hat. Ein Neuer in Topform kann auch die mit Offensivstars gespickten Gruppengegner Frankreich und Portugal zur Verzweiflung treiben. «Manu ist der beste Torwart, den ich je gesehen habe. Punkt», sagte zuletzt Mats Hummels über den 35-Jährigen.

Im Fokus: Neben den Topstars dieser EM stehen auch einige hochveranlagte Profis im Fokus. Bei den Niederlanden, Italien, Kroatien und Spanien hängt viel von ihren Taktgebern Frenkie de Jong, Jorginho, Luka Modric und Rodri ab. Und die Türkei setzt große Hoffnungen in die Freistoßqualitäten von Hakan Çalhanoğlu.

Von Nils Bastek, dpa