3. Mai 2024

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Paul Breitner über Tattoos und Musterprofis: «Nicht anecken»

Er selbst galt als Rebell in seiner Karriere. Heute sei das nicht mehr möglich, bekräftigt Paul Breitner. Und er nennt Gründe dafür.

Paul Breitner hält Typen, wie er selbst als Profi einer war, im heutigen Fußball für «undenkbar. Zumindest, wenn ich so auftreten würde wie damals.»

In einem Interview des Magazins «Stern» erklärte der mittlerweile 72 Jahre alte Ex-Weltmeister: «Das System ist heute so, dass die Talente mit acht oder neun Jahren in Nachwuchsleistungszentren kommen, wo sie zu Musterprofis geschliffen werden, die nicht anecken.»

Die Spieler selbst könnten nichts dafür, meinte Breitner. «Wenn ich heute ein Profi wäre, hätte ich wahrscheinlich auch Tattoos. Ich wäre einer von vielen, die sich nicht unterscheiden.»

Breitner, der 1974 mit der deutschen Nationalmannschaft den WM-Titel holte, galt als Profi mit einer starken Meinung. Und er äußerte sie auch. Der ehemalige Bayern-Profi sprach Missstände an und wurde als Revoluzzer oder Rebell bezeichnet.

Die Entwicklung, die der Fußball genommen hat, bedauert Breitner nicht. «Die Zeit ist nun mal, wie sie ist. Man will heute eben keine Sportler mehr, die anecken.» Es sei zwar immer noch möglich, in einem gewissen Rahmen Haltung zu zeigen. «Aber wirklich polarisieren darf und kann man heute als Profi nicht mehr», sagte Breitner.