19. Mai 2024

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Paris-Roubaix: Top Ten für deutsche Fahrerinnen ein Erfolg

Am Samstag müssen die Radsportlerinnen zum dritten Mal durch die «Hölle des Nordens». Eine der schwierigsten Passagen auf dem Weg nach Roubaix bleibt ihnen erspart.

Lisa Brennauer sieht bei der dritten Auflage des Frauenrennens von Paris-Roubaix eine Platzierung unter den Top Ten als großen Erfolg für die deutschen Fahrerinnen.

«Romy Casper hat eine super Form, kratzte in Flandern an den Top 20 und liebt dieses Terrain. Ihr würde ich zutrauen, unter die besten Zehn zu kommen. Oder Mieke Kröger mit einem Soloritt», sagte die Bahnrad-Olympiasiegerin der ARD-«Sportschau». Brennauer hatte ihre Karriere im vergangenen Sommer beendet, war 2021 Vierte geworden. Als Favoritinnen sieht sie in diesem Jahr Flandern-Siegerin Lotte Kopecky (Belgien), Titelverteidigerin Elisa Longo Borghini (Italien) und Marlen Reusser (Schweiz).

Das Quäntchen Glück spiele bei den Streckenverhältnissen «eine viel größere Rolle» als bei anderen Rennen. Brennauer vermisste die harten Kopfsteinpflasterpassagen im Ruhestand jedenfalls nicht. «Es ist eine Art Hassliebe. Das Rennen an sich ist grausam, die Belastung, die Umstände dort. Allein, wenn ich an das Rennen von 2021 denke mit dem ganzen Schlamm und Matsch», sagte die 34-Jährige.

Kein Wald von Arenberg bei Paris-Roubaix der Frauen

Zuvor war bekannt geworden, dass der Organisator ASO mit dem berüchtigten Wald von Arenberg eine der schwierigsten Passagen nicht in den Parcours der Frauen aufgenommen hat. Die ASO bezeichnete es als zu gefährlich, da der über zwei Kilometer und mit der Höchstschwierigkeit von fünf Sternen bewertete Abschnitt nicht weit genug vom Start entfernt liegt. «Wenn dort ein geschlossenes Feld ankommt, ist es zu gefährlich», sagte Franck Perque von der ASO. «Wenn wir in Zukunft dort lang wollen, müssen wir davor einige andere Kopfsteinpflastersektoren legen, um das Feld zu teilen.»

Der Start erfolgt in Denain, das lediglich zehn Kilometer vom Wald von Arenberg entfernt liegt. Im Männer-Rennen am Sonntag sind es vom Start in Compiègne bis zu dem Abschnitt weit mehr als 100 Kilometer. Der Arenberg-Sektor ist so gefährlich, da er auf den ersten 500 Metern abschüssig ist, aus sehr schlechtem Pflaster besteht und die Männer dort anfangs Geschwindigkeiten von 60 km/h erreichen.

Das Rennen der Frauen ist in diesem Jahr von 125 auf 145 Kilometer verlängert worden. Über insgesamt 17 Sektoren müssen 29,2 Kilometer Kopfsteinpflaster bewältigt werden, darunter die ebenfalls mit fünf Sternen bewerteten Mons-en-Pévèle und Carrefour de l’Arbre. Bei den Männern sind es auf 257 Kilometern 29 Sektoren mit 54,5 Kilometern Kopfsteinpflaster.