29. April 2024

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Norwegerin Klaveness will für UEFA-Exekutive kandidieren

Die norwegische Verbandschefin Lise Klaveness verpasst den historischen Einzug in die UEFA-Exekutive. Von ihrem Weg will sie sich nicht abbringen lassen. Eine bestimmte Frage störte sie besonders.

Die norwegische Verbandspräsidentin Lise Klaveness lässt sich von ihrem verpassten Einzug in das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union nicht entmutigen. Die 41-Jährige, die sich in den vergangenen Monaten als kritische Stimme im Weltfußball hervorgetan hatte, will in zwei Jahren erneut für einen Posten in der Regierung des Kontinentalverbands antreten.

«Wir sind immer mit dem klaren Gedanken in diese Wahl gegangen, dass diese Wahl bereits der Start der nächsten ist», sagte Klaveness nach dem UEFA-Kongress in Lissabon. «Ich hoffe, dass das nächste Mal mehr Kandidatinnen antreten.»

Mit 18 von 55 möglichen Stimmen war die frühere Nationalspielerin bei der Wahl von sieben Abgeordneten nur auf den zehnten Platz gekommen. Insgesamt gab es elf Bewerbungen für die Posten mit einer Amtszeit von vier Jahren. 

Klaveness, die gute Beziehungen zum Deutschen Fußball-Bund pflegt, wäre die erste Frau gewesen, die sich gegen Männer bei der Bewerbung um einen Platz im Exekutivkomitee durchsetzt. In dem Gremium gibt es einen Posten, der explizit für Frauen ausgeschrieben ist. Diesen sicherte sich ohne Gegenkandidatin die Waliserin Laura McAllister. 

«Es ist ein schwieriges System»

Sie habe sich immer wieder die Frage anhören müssen, warum sie nicht für diesen Frauen-Platz kandidiere, berichtete Klaveness. «Es ist ein sehr schwieriges System. Ein System, in dem es nicht viele qualifizierte Frauen gibt. Warum sollte man sein Leben verbringen mit all den Diskussionen, die ich habe.»

Er würde das Ergebnis der Norwegerin nicht als Fehlschlag für die UEFA einordnen, sagte Kontinentalverbandschef Aleksander Ceferin auf eine entsprechende Frage und verwies auf demokratische Prozesse. Es werde über einen weiteren für Frauen bestimmten Platz in der Exekutive diskutiert. Der Slowene berief McAllister zu einer Stellvertreterin von ihm. Sie ist die erste UEFA-Vizepräsidentin der Geschichte.

Bei den Wahlen für die britische Vize-Präsidentschaft im Weltverband konnte sich die Engländerin Debbie Hewitt klar gegen den Nordiren David Martin durchsetzen – dies war ein Novum für eine Frau bei dieser Wahl.