17. Mai 2024

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Niemeier gewinnt Spitzen-Einzel: DTB-Frauen führen

Am Freitag musste Jule Niemeier noch zuschauen. Doch weil Tatjana Maria müde war, kam die deutsche Nummer eins am Samstag zum Einsatz. Und nutzte ihre Chance.

Jule Niemeier hat die deutschen Tennisspielerinnen im Billie Jean King Cup gegen Brasilien mit 2:1 in Führung gebracht. Die deutsche Nummer eins gewann in Stuttgart das Spitzen-Einzel gegen die Weltranglisten-14. Beatriz Haddad Maia mit 7:6 (7:3), 3:6, 6:2 und rechtfertigte damit die Nominierung von Teamchef Rainer Schüttler.

Schüttler hatte Niemeier den Vorzug vor Tatjana Maria gegeben, die nach ihrem hart umkämpften Dreisatzsieg gegen Laura Pigossi am späten Freitagabend und dem Turniersieg in Bogotá in der vergangenen Woche erschöpft war. Niemeier verwandelte gegen Haddad Maia nach einem Marathonmatch über fast drei Stunden ihren ersten Matchball.

Danach ließ sie sich auf den Rücken fallen und kämpfte mit den Tränen. «Ich war sehr nervös. Ich bin sehr stolz auf mich und das Team», sagte die 23-Jährige. «Wir haben das Momentum von Freitag mitgenommen.»

Friedsam kann Sieg klarmachen

Dem deutschen Team fehlt damit nur noch ein Punkt zum Erreichen der Endrunde im November. Im vierten Einzel bekommt es Anna-Lena Friedsam, die am Freitag trotz starker Leistung in drei Sätzen gegen Haddad Maia verloren hatte, mit Pigossi zu tun. Sollte danach noch kein Sieger feststehen, entscheidet das Doppel über das Weiterkommen.

Niemeier war das mangelnde Selbstvertrauen nach bislang nur zwei Siegen in 13 Spielen in diesem Jahr zunächst deutlich anzumerken. Die Dortmunderin gab sofort ihren Aufschlag ab. Erst als sie Haddad Maia zum 3:3 ebenfalls das Service abnahm, kehrte die Selbstsicherheit in ihr Spiel zurück. Zwar musste sie kurz darauf erneut ihren Aufschlag abgeben, Niemeier spielte jetzt aber aggressiver und schaffte es in den Tiebreak. Dort trumpfte sie groß auf und holte sich nach 78 umkämpften Minuten den ersten Satz.

Im zweiten Durchgang konnte Niemeier gleich zu Beginn drei Breakchancen nicht nutzen. Haddad Maia steigerte sich danach und schaffte nach 2:11 Stunden den Satzausgleich. Doch Niemeier kämpfte sich zurück und zog im dritten Abschnitt schnell davon. Der Rest war pure Freude und Erleichterung.