27. April 2024

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Mitfavorit Lange: Wer respektlos rangeht, wird bestraft

Patrick Lange will die Favoritenrolle nicht, er zählt aber zu den heißen Kandidaten bei der WM-Premiere der Triathleten in Nizza. Der zweimalige Ironman-Champion erklärt, worauf es dort ankommt.

Patrick Lange macht sich wegen der schweren Radstrecke bei der Ironman-WM-Premiere in Nizza keine großen Sorgen. Auch nicht wegen der 2400 Höhenmeter und reichlich Kilometern in über 900 Metern über dem Meeresspiegel. «Das schockt mich nicht», sagte der Weltmeister von 2017 und 2018 der Deutschen Presse-Agentur: «Ich war in St. Moritz.» Der Nobelort in der Schweiz liegt in über 1800 Metern. 

Lange bereitete sich dort auf das Rennen an diesem Sonntag (06.50 Uhr) an der Côte d’Azur über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen vor. Er tritt als einer der Topfavoriten an. Der 37 Jahre alte Hesse betonte selbst aber, dass Landsmann und Dreifach-Weltmeister Jan Frodeno der Mann sei, den es zu schlagen gelte. Der 42-Jährige beendet nach der WM seine Karriere – und will mit dem Titel abtreten.

Mitentscheidend dürfte der Rennverlauf auf dem zweiten Teilstück sein, wenn es auf eine anspruchsvolle Radstrecke mit langen Anstiegen und technisch schweren und rasanten Abfahrten geht. Für Lange, dessen Stärke danach beim Laufen kommt, wird es wichtig sein, den möglichen Rückstand auf die Spitze nicht zu groß werden zu lassen. Als eher kleiner und leichterer Athlet dürfte ihm der bergige Radkurs aber auch entgegenkommen. 

Risikofreude ein Zeitfaktor

«Ich glaube, der Athlet, der respektlos an diese Herausforderung rangeht, wird bitterböse bestraft. Diese Strecke wird uns alle vor nicht dagewesene Herausforderungen stellen», sagte er. Um sich den Kurs bestmöglich einzuprägen, habe er ihn auch auf seinem Tablet runtergeladen.

Dass auch ein gewisses Wagnis dazugehören wird, um vorn dabei zu sein und zu bleiben, weiß Lange. «Ohne eine ordentliche Portion Risiko wird man in diesen Abfahrten definitiv sehr viel Zeit verlieren. Wenn man da jetzt irgendwie runterrollt und Angst hat, dann können es mit Sicherheit fünf bis zehn Minuten werden. Und das will ich natürlich nicht.»

Mit einer WM nicht in Hawaii hat er sich mittlerweile abgefunden. «Generell hat Nizza auch eine große Historie im Triathlonsport, wenn auch nicht mit Ironman-Weltmeisterschaften. Aber Nizza ist nach Hawaii wahrscheinlich die zweitbeste Wahl.» 1982 wurde am Mittelmeer bereits ein Langdistanz-Triathlon ausgerichtet, seit 2005 gibt es dort ein Rennen der Marke Ironman. In diesem Jahr wird in Nizza erstmals der WM-Titel vergeben. Allerdings nur bei den Männern, die Frauen starten Mitte Oktober in Hawaii. Im kommenden Jahr wird getauscht.