19. Mai 2024

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Medien: Walijewa gab Einnahme legaler Herzmittel an

Vor ihrer positiven Dopingprobe hat die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa Medienberichten zufolge die Einnahme von zwei legalen Herzmitteln angemeldet.

Dies nährt einer Einschätzung der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) zufolge Zweifel an der Darstellung von Walijewas Anwälten, die verbotene Substanz Trimetazidin sei versehentlich in den Körper der 15-Jährigen gelangt.

Wie die US-Nachrichtenagentur AP und die «New York Times» unter Berufung auf Unterlagen aus dem Eilverfahren bei den Winterspielen in Peking berichten, hat Walijewa die Nutzung von Hypoxen und L-Carnitin auf dem Anmeldeformular vor einer Dopingkontrolle angegeben.

Starterlaubnis trotz positiver Dopingprobe

Diese Substanzen in Verbindung mit Trimetazidin seien ein Hinweis darauf, «dass etwas Ernsteres vorgeht», sagte US-Dopingjäger Travis Tygart. Alle Mittel würden zur Leistungssteigerung eingesetzt. Das schwäche die Glaubwürdigkeit von Walijewas Verteidigungsstrategie, erklärte der Chef der amerikanischen Anti-Doping-Agentur.

In einer Dopingprobe der Europameisterin von Ende Dezember war Trimetazidin, das die Blutzufuhr zum Herzen durch Weitung der Blutgefäße fördert, nachgewiesen worden. Der Positiv-Test wurde aber erst während Olympia in China bekannt. Vom Internationalen Sportgerichtshof Cas erhielt Walijewa die Starterlaubnis für das Damen-Einzel, das sie nach dem Kurzprogramm anführt.

Hypoxen und L-Carnitin sollen das Herz stärken. Ihre Einnahme ist unter bestimmten Bedingungen derzeit erlaubt. Walijewas Anwälte hatten in der Cas-Anhörung argumentiert, die Eiskunstläuferin könnte Trimetazidin unabsichtlich zu sich genommen haben, als sie ein Glas ihres Großvaters benutzte.