26. April 2024

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Kombinierer Frenzel und Weber für erstes Einzel raus

Die corona-positiven Olympiasieger Eric Frenzel und Terence Weber werden das erste Olympia-Einzel von Peking in der Nordischen Kombination definitiv nicht bestreiten. Dies sagte Teamarzt Stefan Pecher in Zhangjiakou.

«Für den ersten Wettkampf kann ich sie nicht freigeben, da muss ich sie schützen», sagte Pecher. Dies sei nach Rücksprache mit Bundestrainer Hermann Weinbuch und der Teamleitung «definitiv ausgeschlossen». Das erste Einzel steigt am nächsten Mittwoch.

Dabei gehe es nicht um CT-Werte, sondern auch «um medizinische Geschichten und die Sicherheit der Athleten». Für die Wettkämpfe am 15. und 17. Februar sei er «guter Dinge», sagte Pecher. Die beiden Leistungsträger Frenzel und Weber waren nach ihrer Einreise in China positiv auf Coronavirus getestet worden.

Manuel Faißt nachnominiert

Die Kombinierer reagieren und holen Manuel Faißt nach Peking nach. Dieser werde am Sonntag von Zürich über Mailand in die chinesische Hauptstadt reisen, sagte Teammanager Horst Hüttel. Wegen einer speziellen Regel, wonach bei Hereinnahme von Faißt ein Athlet gestrichen werden müsste, sei ein Einsatz des 29-Jährigen aber offen. Hüttel beschrieb, dass zu diesem Punkt noch Verhandlungen liefen. «Da laufen die Drähte auf Hochtouren.» 

Bundestrainer Weinbuch habe bereits signalisiert, dass er einen solchen Tausch nur machen wolle, wenn dieser wieder rückgängig gemacht werden könne, betonte Hüttel in der Medienrunde. Es sei wegen der Regel durchaus möglich, dass man beim ersten Einzel am Mittwoch nur mit drei Athleten an den Start gehe. Vinzenz Geiger, Johannes Rydzek und Julian Schmid waren neben Frenzel und Weber für die Spiele nominiert worden.

Frenzel war laut Teamarzt «mental wirklich am Ende»

Laut Teamarzt Pecher hat Frenzel in seinem Quarantäne-Hotel sehr schlechte Bedingungen vorgefunden. «Gestern hat sich die Situation sehr schlecht dargestellt. Als ich die ersten Videos bekommen habe, war ich ein bisschen erstaunt», sagte Pecher. «Jetzt ist er deutlich besser versorgt. Wir tun weiter alles dafür, dass das alles so bleibt.»

Zum Zustand des Hotels sagte Pecher: «Es war nicht gerade ein Grand Hotel. Ich würde mit meiner Familie da wahrscheinlich nicht unbedingt Urlaub machen wollen.»

Pecher betreut Frenzel nach eigenen Angaben bereits seit 17 Jahren. «Ich habe ihn mental in so einer Situation noch nie gesehen», sagte er. «Nicht bei Niederlagen, nicht bei Situationen mit Pech bei Weltcups oder Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen. Er war mental wirklich am Ende.»

Nach Gesprächen mit dem Team und seiner Familie gehe es Frenzel mittlerweile besser. «Er ist wieder on fire, möchte ich sagen», sagte Pecher. «Er scharrt mit den Hufen, er ist weiterhin symptomfrei und ich glaube, wenn wir ihn zurücknehmen können für die Wettkämpfe nächste Woche, dann sehen wir einen wirklich fitten, heißen, Medaillenanwärter Eric Frenzel – aber nur, wenn es medizinisch und von den CT-Werten her möglich ist.»