15. Mai 2024

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Hindernis-Hoffnung und Hürden-Star – Wechselhafter Abend

Bei der Hürden-Show von Norwegens Weltrekordler Karsten Warholm freut sich Joshua Abuaku über Rang acht. Ein Landsmann von Warholm kassiert einen Stimmungsdämpfer. Eine junge Deutsche weckt Hoffnung.

Zwei deutsche Leichtathleten frohlockten nach ihren Auftritten auf der WM-Bühne. Im ersten Finale eines deutschen Hürdensprinters über 400 Meter seit Harald Schmid vor 36 Jahren freut sich Joshua Abuaku am Mittwochabend in Budapest über Rang acht. Die 21-jährige Olivia Gürth weckt Hindernis-Hoffnungen. International stehen zwei Norweger im Fokus.

Wieder kein 1500-Meter-Gold

Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen verpasste es erneut, sich zum Weltmeister über 1500 Meter zu krönen. Der norwegische Lauf-Star musste sich dem Briten Josh Kerr geschlagen geben. Vor einem Jahr in Eugene war er Kerrs derzeit verletztem Landsmann Jake Wightman unterlegen.

«Ich habe versucht, 100 Prozent zu geben, aber es ist nicht einfach, wenn man sich nicht 100 Prozent fühlt», sagte der 22-Jährige, umlagert wie ein Weltmeister, und führte Krankheitssymptome an. Aufgrund seiner bisherigen Leistungen in dieser Saison war der 22-jährige Ingebrigtsen in Ungarn großer Favorit auf den Titel. Im vorigen Jahr in Eugene entschädigte er sich mit Gold über 5000 Meter.

Wieder eine Hürdenshow

Der Titel ging erwartungsgemäß an den norwegischen Weltrekordler Karsten Warholm. «Ich habe das Gefühl, dass die Goldmedaille wieder da ist, wo sie hingehört», sagte der zweimalige Weltmeister und Olympiasieger.

«Jede Goldmedaille bedeutet mir sehr viel, aber diese ist etwas ganz Besonderes, weil ich sie letztes Jahr verloren habe. Ich hatte eine Verletzung und eine harte Saison. Es ist also eine gute kleine Comeback-Geschichte.» Abuaku ist nach Rang acht angestachelt. «Man hat auf jeden Fall den Anschluss an die Weltspitze, da will ich mich im nächsten Jahr noch mehr etablieren», sagte der Frankfurter mit Blick auf EM – und Olympia. 

Wieder geteiltes Gold

Zwei Jahre nach dem Gänsehaut-Goldmoment von Tokio, als sich die Hochspringer Gianmarco Tamberi und Mutaz Essa Barshim den Olympiasieg teilten, gab es auch im nationalen Leichtathletik-Zentrum von Budapest einen geteilten Titel.

Die Stabhochspringerinnen Nina Kennedy (Australien) und Katie Moon (USA) umarmten sich nach dem gemeinsamen Sieg mit übersprungenen 4,90 Metern. «Ich glaube, dass heute Abend ein Wunder passiert ist», sagte Kennedy über ihre Goldmedaille.

Wieder eine Hindernis-Hoffnung

Die zweimalige WM-Dritte Gesa Felicitas Krause brachte vor knapp vier Monaten Tochter Lola Emilia zur Welt, die EM-Zweite Lea Meyer fehlt wegen Rückenbeschwerden. Doch über 3000 Meter Hindernis gibt es die nächste Hoffnung.

Die 21-jährige Olivia Gürth qualifizierte sich nach kluger Renneinteilung in Bestzeit von 9:24,28 Minuten für das Finale am Sonntag. «Der Finaleinzug fühlt sich schon wie ein persönlicher Gewinn an», sagte die U23-Europameisterin. Nach Siegen wie dem bei der U23-EM oder vor zwei Jahren bei der U20 nimmt sie Olympia ins Visier.