27. April 2024

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Frodeno mit Schmetterlingen im Bauch am Start

Er spricht vom Spagat zwischen Wehmut und Anspannung. Und das allein in der Vorbereitung. Wie sich Jan Frodeno vor dem Start zu seiner letzten Ironman-WM fühlen wird, verrät er auch.

Die Vorbereitung auf sein letztes großes Rennen fordert Jan Frodeno auch emotional. Es sei ein Spagat aus Wehmut und Anspannung, sagte der mittlerweile 42 Jahre alte Triahtlon-Superstar der Deutschen Presse-Agentur.

«Ich freue mich sehr, dass ich es noch mal geschafft habe, wirklich topfit zu sein. Ich frage mich deshalb auch, ob es denn alles nur für dieses eine Rennen sein kann. Aber meine Antwort bleibt ja», betonte Frodeno vor dem Start am kommenden Wochenende in Frankreich: «Da kann ab und zu schon mal eine Träne nahe sein, wenn eine Einheit, die ich hundertmal gemacht habe, plötzlich die letzte war.»

Vor anderthalb Jahrzehnten hatte der gebürtige Rheinländer für den ersten ganz großen Höhepunkt seiner Karriere gesorgt, als er 2008 in Peking als erster Deutscher Olympia-Gold im Triathlon holte. Nach dem Umstieg auf die längeren Distanzen kürte er sich sieben Jahre später auf Hawaii zum ersten Mal zum Ironman-Weltmeister, 2016 verteidigte Frodeno seinen Titel über die 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen. 2019 gelang ihm sein dritter Triumph auf Hawaii. 

«So viele Höhen und Tiefen»

Allerdings musste er auch immer wieder Rückschläge durch Verletzungen einstecken. 2017 schleppte er sich weit abgeschlagen ins Ziel, 2018 musste er seine Teilnahme absagen, 2022 konnte weder bei der Nachhol-WM von 2021 in St. George im Mai, noch auf Hawaii im Oktober antreten. «Es waren so viele Höhen und Tiefen», sagte Frodeno rückblickend auf seine Karriere. Er empfinde aber vor allem «eine Dankbarkeit für die Chance, meinen Traum voll und ganz ausgelebt zu haben». 

Einen Ausblick auf seinen Gemütszustand am kommenden frühen Sonntagmorgen vor dem Start in Nizza gab er auch schon mal. Sehr nervös werde er dann sein, meinte Frodeno. Und er lieferte auch die Erklärung dafür: «Ein Leben als Sportler, das in einem Rennen veredelt werden soll.» Auch wenn es letztlich nur ein weiteres Rennen sei, sei auch «eine letzte Chance, sich zu messen und da werden die Schmetterlinge im Bauch nicht fehlen».