29. April 2024

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FIFA-Chef Infantino «in erster Amtszeit»

FIFA-Präsident Gianni Infantino könnte bis 2031 im Amt bleiben, sollte er noch zweimal wiedergewählt werden.

Bei Beratungen im Council des Fußball-Weltverbandes in Katar sei klargestellt worden, «dass ich mich in meiner ersten Amtszeit befinde», sagte der Schweizer während einer Pressekonferenz. Er führt die FIFA seit Februar 2016 an.

Im kommenden März tritt der 52-Jährige beim FIFA-Kongress in Kigali ohne Gegenkandidat zur Wiederwahl an. Dann würde seine zweite Amtszeit beginnen, sagte Infantino. Laut Statuten darf der FIFA-Präsident für maximal drei Amtszeiten von jeweils vier Jahren gewählt worden.

Infantinos Aussagen zufolge zählen die ersten drei Jahre von Anfang 2016 bis Sommer 2019 nicht als Amtszeit. Er hatte damals die Präsidentschaft des im Mai 2015 gewählten und kurz darauf zurückgetretenen Joseph Blatter übernommen. 2019 war Infantino in Paris im Amt bestätigt worden. Gewählt wird der FIFA-Präsident immer in dem Jahr nach der Männer-WM.

Infantino: Regeln müssen eingehalten werden

Infantino hat die Haltung der FIFA in der Debatte um die «One Love»-Armbinde bei der WM in Katar mit den bestehenden Regeln begründet. «Es geht nicht darum, etwas zu verbieten, sondern darum, dass man die Regeln einhält», sagte er. «Auf dem Fußballplatz wird Fußball gespielt. Jeder kann seine Meinung ausdrücken, aber wenn man den Platz betritt, müssen wir den Fußball respektieren. Das ist nichts Neues.» Es gehe darum, den Fußball zu schützen.

Die deutsche Nationalmannschaft und weitere europäische Top-Teams wollten in Katar mit der «One Love»-Armbinde als Zeichen für Toleranz und Vielfalt auflaufen. Die FIFA untersagte das aber sehr kurzfristig und drohte sportliche Sanktionen an. Weil sich die Verbände an die FIFA-Anweisung hielten, war ihnen auch ein Einknicken vor Infantino vorgeworfen worden. Eine verbindliche Aussage über den Umgang mit der Binde hatte der Weltverband vor dem Turnier dem Vernehmen nach nicht gegeben.

Angesprochen auf die mangelnde Unterstützung von europäischen Ländern wie Dänemark oder Deutschland für seine angestrebte Wiederwahl sagte Infantino: «In der FIFA sind 211 Länder weltweit vertreten. Ich bin sehr dankbar und stolz auf diese über 200 Verbände, die mich unterstützen. Ich danke auch den anderen.» Er sei stolz, dass es Diskussionen gebe. «Natürlich gibt es auch unterschiedliche Bedenken, Kulturen und Sichtweisen. Als FIFA müssen wir uns um jeden kümmern, wir sind eine globale Organisation.»