21. Mai 2024

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Fechterin Krüger: «Chancengleichheit in Gefahr»

Sollten Sportler aus Russland und Belarus in den Weltsport zurückkehren, muss dabei auch das Thema Doping in den Fokus rücken. Das fordert eine deutsche Athletenvertreterin.

Bei der Rückkehr der russischen und belarussischen Athleten muss nach Ansicht von Athletenvertreterin Léa Krüger das Thema Doping verstärkt in den Blickpunkt gerückt werden.

«Ja, das müsste man auf jeden Fall. Vor allen Dingen, weil die russische Anti-Doping-Agentur Rusada nach dem russischen Staatsdopingskandal weiter als nicht vertrauenswürdig eingestuft und suspendiert ist», sagte die 27 Jahre alte Fechterin im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. 

Misstrauen unter Athleten

Das Präsidiumsmitglied der Vereinigung Athleten Deutschland erklärte, Kontrollen würden zwar weiterhin in Russland von der Interational Testing Agency (Ita) durchgeführt. Besonders was die Logistik der Proben angehe, die außerhalb von Russland in zertifizierten Doping-Kontrolllaboren analysiert werden müssten, werde das kriegsführende Russland derzeit von Experten als «Black Box» eingestuft. «Das bedeutet: Man kann Manipulation nicht ausschließen», erklärte Krüger, die auch dem Aufsichtsrat der Nationalen Anti-Doping-Agentur angehört.

«Eine Rückkehr Russlands in den Weltsport wird die Chancengleichheit und die Integrität der Wettbewerbe massiv gefährden», sagte Krüger. Das Misstrauen unter den Athleten sei sehr groß: «Definitiv. Seit der Aufdeckung des systematischen Dopings in Russland habe ich das Gefühl, dass ich systematisch betrogen worden bin.» In einer ARD-Dokumentation war 2014 das Staatsdoping aufgedeckt worden.

Das Internationale Olympische Komitee hat den Fachverbänden im Weltsport empfohlen, Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus trotz des Krieges in der Ukraine als neutrale Starter wieder zu Wettkämpfen zuzulassen. Dafür müssen sie bestimmte Bedingungen erfüllen.