2. Mai 2024

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Essstörungen im Leistungssport: Bis zu 20 Prozent betroffen

Im Leistungssport sind Essstörungen ein Problem, aber oft immer noch ein Tabuthema. Strengere Kontrollmechanismen und Beratungsangebote sollen etwas verändern.

Leistungssportlerinnen und -sportler haben ein erhöhtes Risiko, eine Essstörung zu entwickeln. «Das ist ein relevantes Problem», sagte Sportmediziner Wilhelm Bloch der Deutschen Presse-Agentur.

Zwischen zehn und zwanzig Prozent aller Athleten sei betroffen. Besonders anfällig seien Sportarten, in denen Gewicht und Ästhetik eine Rolle spielen, etwa Rhythmische Sportgymnastik, Skispringen oder Ausdauersportarten wie Langstreckenlauf. 

Dabei kann ein gestörtes Essverhalten für sportliche Höchstleistungen und Erfolg langwierige Folgen haben. Das Ausbleiben der Regelblutung, Ermüdungsfrakturen oder Depressionen sind nur einige mögliche Auswirkungen. Um auf die Risiken aufmerksam zu machen, brechen auch immer mehr Athleten ihr Schweigen. Zuletzt sprach Ex-Turnerin Kim Bui in der ARD-Doku «Hungern für Gold» über ihre Bulimie. Auch Formel-1-Pilot Valtteri Bottas, die französische Tennisspielerin Caroline Garcia und die Schweizer Biathletin Lena Häcki-Groß machten kürzlich öffentlich, von Essstörungen betroffen zu sein.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will durch Tagungen für Mediziner, Trainer und andere Sportverantwortliche für das Thema sensibilisieren und durch jährlich verpflichtende Gesundheitschecks für Kaderathleten die Fallzahlen verringern. «Auch die besten Systeme und unsere Arbeit werden Essstörungen nie 100 Prozent verhindern können», sagte Birte Steven-Vitense, Leiterin im Bereich Gesundheitsmanagement beim DOSB.