29. April 2024

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Erstmals positiver Fluor-Test bei deutschen Biathleten

Seit dieser Saison darf nicht mehr mit Fluor gewachst werden. Jetzt kommt es bei den Biathleten erstmals in diesem Winter zu einem Positiv-Test - im deutschen Team.

Erstmals in dieser Saison sind bei deutschen Biathleten in einem Wettkampf Ski positiv auf das seit diesem Winter verbotene Fluorwachs getestet worden.

Beim zweitklassigen IBU-Cup in Martell/Südtirol waren vor dem verkürzten Einzelrennen über 15 Kilometer die Ski von David Zobel und Simon Kaiser bei der Kontrolle aufgefallen, wie Zobel am Abend auf Instagram mitteilte. Es waren die ersten Positiv-Tests überhaupt, sowohl im Welt- als auch im IBU-Cup.

«Wir können uns den positiven Test nicht erklären und sind schon auf der Suche, wie das passieren konnte», schrieb der 27-jährige Zobel, der zuvor in dieser Saison alle acht Einzelrennen im Weltcup bestritten hatte, nun aber nicht für die Wettbewerbe in Oberhof nominiert worden war.

Alle anderen deutschen Ski für die beiden Einzel, auch die von Frauen-Siegerin Julia Kink und ihrer deutschen Teamkollegin Emily Schumann auf Rang zwei, waren problemlos durch die Kontrolle gekommen. Alle Ski seien laut Zobel «genau gleich» präpariert worden. Bisher lief alles problemlos im deutschen Team, der Positiv-Test kann auch auf eine Verunreinigung zurückzuführen sein.

Rennsperre bei einem weiteren positiven Test

Die Ski von Zobel und Kaiser überschritten den Grenzwert 1,8 und lagen damit im roten Bereich, was eigentlich einer Disqualifikation gleichkommt. Laut Reglement können die Skijäger in diesem Fall aber einmal pro Saison einen neuen Ski bringen, was beide taten. Bei einem weiteren positiven Test würde es automatisch zu einer Rennsperre kommen, egal ob im Welt- oder IBU-Cup.

Nachdem die zweiten Paar Ski durch die Kontrolle kamen, konnten Zobel und Kaiser starten. Weil sie es aber durch die Verzögerung nicht pünktlich zum Start schafften, erhielten sie eine Zeitstrafe von 30 Sekunden. Dennoch wurde Zobel Siebter, Kaiser kam als 77. ins Ziel.

Wie der Ski-Weltverband Fis setzt auch der Biathlon-Weltverband Ibu eine EU-Richtlinie zum Verbot bestimmter Fluorverbindungen als Komplettbann um. Sie gelten als umwelt- und gesundheitsschädlich. Fluor, das unter Normalbedingungen als Gas auftritt, ist extrem wasserabweisend und kann daher für einen Geschwindigkeitsvorteil sorgen.