4. Mai 2024

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«Chefkoch» und Chefcoach: Herbert belebt Basketballer

Mit Ruhe, Humor und Sachverstand hat Gordon Herbert die deutschen Basketballer ins WM-Finale geführt. Der Verband hat schon vor dem Turnier eine Zukunftsentscheidung getroffen.

Um die Leistung von Basketball-Bundestrainer Gordon Herbert zu bewerten, benötigt Verbandspräsident Ingo Weiss einen Vergleich aus dem Haushalt. «Im Sport ist es anders als in der Küche. Nicht viele Köche verderben den Brei, im Sport ist es so: Du benötigst einen Chefkoch, da haben wir mit Gordie Herbert die richtige Wahl getroffen», sagte Weiss der Deutschen Presse-Agentur bei der WM in Asien. «Wir haben den richtigen Chefkoch und haben ganz viele, die da noch mitkochen.»

Der 64 Jahre alte Kanadier hat das Team um Kapitän Dennis Schröder zu Höchstleistungen getrieben und es so ins erste WM-Finale der deutschen Basketball-Geschichte geführt. Mit einem Sieg über Serbien kann die deutsche Auswahl am Sonntag (14.40 Uhr/Magentasport) eine ganze Generation krönen. Herberts Bilanz ist ausgezeichnet. Schon die Heim-EM im Vorjahr lief mit Bronze sehr zufriedenstellend, es war die erste Medaille nach 17 Jahren Flaute.

Weil der Verband um Weiss und Vizepräsident Armin Andres den einem Professor gleichenden Fachmann schätzt, wurde schon vor der WM in Japan, Indonesien und auf den Philippinen Klarheit geschaffen. Herbert bleibt über Olympia 2024 hinaus bis zur EM 2025. «Es ist eine große Ehre für mich, die deutsche Nationalmannschaft zu coachen», sagte Herbert, der früher auch Alba Berlin und die Fraport Skyliners aus Frankfurt trainierte.

Bei seinem Amtsantritt hatte er angesichts seiner langjährigen Beziehung zu Deutschland angekündigt, seine Pressekonferenzen schon bald auf Deutsch halten zu wollen – das ist Herbert nach mehr als zwei Jahren noch immer schuldig geblieben. Der Verband wird es ihm angesichts der sportlichen Bilanz locker nachsehen.