12. Mai 2024

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BVB-Boss Watzke mahnt vor erneuten Geisterspielen

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat zwei Wochen vor dem Bundesliga-Gipfel gegen den FC Bayern München vor Geisterspielen gemahnt, zumindest in Nordrhein-Westfalen.

«Fußball ist eine Freiluftveranstaltung, das muss man bedenken», sagte Watzke auf der Mitgliederversammlung am Sonntag: «Und ich bin schon der Meinung, dass wir uns nicht in Kollektivhaftung mit anderen Regionen nehmen lassen dürfen, die sich weniger haben impfen lassen und deshalb ganz andere Zahlen haben. Da haben wir in Nordrhein-Westfalen unsere Hausaufgaben relativ gut gemacht.» Zudem habe er vom Gesundheitsamt gehört, «dass es noch überhaupt keine Auffälligkeiten gab, die mit einem Spiel von Borussia Dortmund zu tun hätten.»

Zum neu entbrannten Meisterduell mit dem FC Bayern, auf den der BVB am Wochenende bis auf einen Punkt heranrückte, verlor Watzke kein Wort. Zum Ende seines Berichts erklärte er: «Alle anderen 35 Clubs können aufatmen: Ich habe kein Wort über irgendwen verloren.»

Nicht die Zeit für Kampfansagen

Insgesamt sei es «nicht die Zeit, große Kampfansagen zu machen und große Entwürfe an die Wand zu werfen», sagte Watzke, bezog sich dabei aber auf die Finanzen. «Corona wird uns am Ende auch nicht umschmeißen, aber es fügt schon die eine oder andere Wunde zu», sagte Watzke. Zwar hätten die anderthalb Corona-Jahre einen Konzernfehlbetrag von 116 Millionen Euro nach sich gezogen, doch dank guten Wirtschaftens zuvor und der kürzlichen Kapitalerhöhung sei der BVB gut durchgekommen. «Ich habe mir am Montag mal die Konten angesehen. Ein Minus habe ich da nicht gesehen», erklärte der BVB-Boss: «Aber bevor wir uns da zu sehr in Sicherheit wiegen: Es kommen möglicherweise wieder ein paar schwere Monate auf uns zu.»

Die BVB-Profis waren am Sonntag nicht anwesend. Präsident Reinhard Rauball erklärte diese Entscheidung vor dem Hintergrund des bevorstehenden Champions-League-Spiels bei Sporting Lissabon am Mittwoch mit der Tatsache, dass die kürzliche Erkrankung einer Handballspielerin klargemacht habe, «wie nah Corona» immer noch sei.