6. Mai 2024

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Brüggemann über Eta: «Hat Bock auf das Haifischbecken»

Birte Brüggemann ist Abteilungsleiterin bei Werders Fußballerinnen und kennt Marie-Louise Eta bestens. Sie traut Union Berlins neuer Co-Trainerin auch das Chef-Amt zu - aber noch nicht jetzt.

Werder Bremens Frauenfußball-Chefin Birte Brüggemann hat Marie-Louise Eta als «absolutes Trainertalent und hochkompetente Fachfrau» gelobt. «Sie lebt Fußball mit Haut und Haar. Sie denkt Fußball und beschäftigt sich intensiv mit Taktiken und Trainingslehre», sagte Brüggemann der Deutschen Presse-Agentur über Union Berlins neue Co-Trainerin.

Brüggemann und Eta kennen sich bestens aus gemeinsamen Bremer Zeiten. Seit 2007 ist Brüggemann Abteilungsleiterin bei Werder im Frauenfußball. Von 2014 bis 2018 spielte Eta an der Weser, nach ihrer aktiven Karriere trainierte sie dort die U13- und U14-Junioren. 

Dass die 32-Jährige fünf Jahre später die erste Co-Trainerin in der Bundesliga-Geschichte ist, überrascht ihre langjährige Weggefährtin Brüggemann nicht. «Sie war immer selbstbewusst und zielstrebig und wollte in diesen hohen Fußballbereich. Sie hatte auch Anfragen aus dem Frauenfußball, aber sie hat sich sehr bewusst für dieses Haifischbecken Männerfußball entschieden. Sie hat Bock auf dieses Haifischbecken», sagte die 52-Jährige. 

Brüggemann sieht Eta, die gemeinsam mit Interimscoach Marco Grote das Unioner Training seit der Freistellung von Urs Fischer leitet, als Vorbild für andere Frauen. «Sie öffnet Türen für viele weitere Trainerinnen in der Bundesliga», befand Brüggemann, die Eta perspektivisch auch die Cheftrainerrolle in der Bundesliga zutraut.

«Aktuell kommt dieser Schritt vielleicht noch etwas früh. Malen wir uns mal das Bild, sie ist Cheftrainerin. Wenn es dann mal nicht so läuft, geht es noch deutlicher unter die Gürtellinie als bei Männern, und sie würde sofort auf ihr Geschlecht reduziert werden. Ihre jetzige Rolle als Co-Trainerin ist perfekt, um in das Business reinzuwachsen. Marco Grote steht in der Hauptverantwortung», sagte Brüggemann.