17. Mai 2024

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Biathletin Bilosjuk: Ausschluss der Russen richtig

Die ukrainische Biathlon-Olympiasiegerin Olena Bilosjuk hat sich vor dem Start der Sommer-Weltmeisterschaft in Ruhpolding für einen weiteren Ausschluss des russischen und belarussischen Teams stark gemacht.

«Wir sind der IBU dankbar für ihre entschlossene Haltung. Sie war eine der ersten Sportorganisationen, die sich dafür ausgesprochen hat, Sportler aus Russland auszuschließen. Wir sind dafür dankbar, denn nicht wir haben ihr Land überfallen. Ihr Land hat uns überfallen», sagte die 35-Jährige, früher unter ihrem Mädchennamen Pidruschna bekannt, im Interview dem Deutschlandfunk. Sie geht bei den Rennen von Freitag bis Sonntag an den Start.

Der Weltverband IBU sprach sich weiterhin für einen Ausschluss von Russland und dessen Verbündeten Belarus im Zuge des Ukraine-Krieges aus, solange gewisse Bedingungen nicht erfüllt seien. Nach Beginn des Angriffskrieges am 24. Februar waren die Russen und Belarussen schon von den letzten drei Weltcups der Saison ausgeschlossen worden. Mehrere russische Verbände und Athleten haben Einspruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas gegen die Sanktionen eingelegt.

Würde Bilosjuk wieder gegen russische Konkurrentinnen antreten müssen, «würde das negative Emotionen auslösen. Ich wollte nie alle Menschen einer Gruppe über einen Kamm scheren. Aber jeder mit einem russischen Pass muss heute als Feind der Ukraine gelten.» Selbst Verwandte und nahestehende Menschen, die in Russland leben, würden die Wirklichkeit nicht kennen, sondern vom russischen Fernsehen in die Irre geführt, sagte die Staffel-Olympiasiegerin von 2014 und Ex-Sprintweltmeisterin.

Bilosjuk wollte ihre Karriere nach Olympia in Peking in diesem Frühjahr beenden. «Aber Biathlon in der Ukraine erlebt eine sehr schwere Zeit. Deshalb bleibe ich noch, um das ukrainische Biathlon zu unterstützen», sagte sie. Nach der Saison waren viele Sportler wie Biathlet Dmytro Pidrutschnji in ihrer Heimat zur Armee gegangen, um gegen die russischen Invasoren zu kämpfen. Seit gut drei Monaten kann sich das ukrainische Team auch dank der Unterstützung des Weltverbandes auf die neue Saison vorbereiten.