25. Mai 2024

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Ausrutscher können Djokovic in Wimbledon nicht bremsen

Wimbledon ist zurück, der Regen in London auch. Das schlechte Wetter bringt gleich am ersten Tag den Spielplan durcheinander. Immerhin gibt es Matches unter dem Dach. Der Top-Favorit siegt, die Deutschen müssen Geduld haben.

Gleich zweimal landete Novak Djokovic im ersten Satz auf dem Hosenboden, einen sensationellen Erstrunden-Ausrutscher auf dem feuchten Wimbledon-Rasen vermied der Top-Favorit aber noch souverän.

Auf der Jagd nach dem 20. Grand-Slam-Titel siegte der Serbe am verregneten Auftakttag in London 4:6, 6:1, 6:2, 6:2 gegen den Briten Jack Draper. Der 19 Jahre alte Linkshänder ist nur die Nummer 253 der Welt und war dank einer Wildcard dabei. Djokovic konnte etliche Chancen nicht nutzen, setzte sich aber nach exakt zwei Stunden und einer weiteren unsanften Landung durch.

Djokovic siegt auf Centre Court

Bei der Rückkehr des im Vorjahr wegen der Coronavirus-Pandemie ausgefallenen Traditionsturniers durfte die Hälfte der 15.000 Plätze auf dem Centre Court besetzt werden – die Fans feuerten ihren mutig aufspielenden Landsmann Draper frenetisch an, während auf den Außenplätzen noch immer keiner der sieben angesetzten deutschen Profis aufschlagen konnte. Die Matches von Philipp Kohlschreiber gegen den Kanadier Denis Shapovalov und von Mona Barthel gegen die Chinesin Zhu Lin wurden für den Montag bereits abgesagt.

Djokovic durfte als Sieger der vergangenen Wimbledon-Auflage vor zwei Jahren das erste Match auf dem Centre Court bestreiten, dessen Dach wegen Regens geschlossen war. Vor gut zwei Wochen holte der 34-Jährige bei den French Open seinen 19. Titel bei einem der vier wichtigsten Turniere. Mit einem Triumph in Wimbledon würde er bei den Grand Slams zu den Rekordsiegern Roger Federer und Rafael Nadal aufschließen. Auch der echte Grand Slam – der Triumph bei den vier größten Veranstaltungen in einem Kalenderjahr – sowie Olympia-Gold sind als Ziele bei Djokovic im Hinterkopf.

Verschiebungen wegen Regens

Eröffnet hatten das Turnier eine halbe Stunde vor Djokovic und Draper die letztlich mit 6:1, 6:4 siegreiche Weltranglisten-Vierte Aryna Sabalenka aus Belarus und die Rumänin Monica Niculescu. Zu diesem Zeitpunkt hätten längst Laura Siegemund gegen die Russin Jekaterina Alexandrowa und Yannick Hanfmann gegen den Tschechen Jiri Vesely spielen sollen – doch wegen hoher Luftfeuchtigkeit und dann wegen Regens verschoben die Organisatoren den Beginn der Begegnungen auf den Außenplätzen immer wieder nach hinten.

Insgesamt sind sieben deutsche Herren und vier deutsche Damen für das Hauptfeld qualifiziert. An diesem Dienstag sollen Alexander Zverev, Jan-Lennard Struff, Angelique Kerber und Andrea Petkovic ihre ersten Matches bestreiten. Zverev und Struff, der es mit dem Weltranglisten-Zweiten Daniil Medwedew aus Russland zu tun bekommt, konnten am Montag zumindest noch ein wenig trainieren.

Abseits der typischen Wetterprobleme erreichte die Organisatoren auch andere schlechte Nachricht. Die Britin Johanna Konta musste am Sonntagabend kurzfristig zurückziehen, weil sie als Erstkontakt zu einer positiv auf das Coronavirus getesteten Person eingestuft wurde. Die 30-Jährige muss sich in eine zehntägige Quarantäne begeben.

Von Robert Semmler, dpa