Viertelfinale oder Heimreise? Erst am letzten Vorrundenspieltag der Eishockey-Weltmeisterschaft entscheidet sich, ob das deutsche Team die K.o.-Runde erreicht. Es kommt heute (19.15 Uhr/Sport1) zu einem pikanten Duell mit Gastgeber Lettland.
DIE AUSGANGSLAGE: Nach dem furiosen Start verlor Deutschland drei Vorrundenpartien nacheinander. Vor dem letzten Gruppenspiel steht die Auswahl von Bundestrainer Toni Söderholm bei drei Siegen und drei Niederlagen. Nur ein Sieg hilft, um das Viertelfinale aus eigener Kraft zu erreichen – ob nach regulärer Spielzeit oder nach Verlängerung oder Penaltyschießen ist dabei egal. Auch ein Punkt könnte genügen, wenn Kanada zuvor gegen Finnland ebenfalls genau einen Zähler holt.
DER GEGNER: Das sind nicht nur die unbequemen Letten, sondern auch die als frenetisch bekannten Fans. Ab dem letzten Vorrunden-Spieltag dürfen Zuschauer in die Arenen, beim deutschen Spiel werden unter strengen Auflagen bis zu 2660 heimische Fans dabei sein. Die lettische Auswahl hat bisher ebenfalls neun Punkte gesammelt und konnte sich an ihrem spielfreien Montag anders als die Deutschen erholen.
DIE ERINNERUNG: 2016 gab es eine ähnliche Konstellation an selber Stelle. Im September 2016 war Deutschland mit dem damaligen Bundestrainer Marco Sturm und allen verfügbaren NHL-Cracks in Riga angetreten, um die Olympia-Qualifikation zu schaffen. Bei dem Vier-Nationen-Turnier kam es ebenfalls am letzten Spieltag zum entscheidenden Duell mit den Letten vor einem lautstarken Publikum. Tom Kühnhackl schoss den 3:2-Siegtreffer und legte damit den Grundstein für die sensationelle Silbermedaille anderthalb Jahre später. Kühnhackl ist erstmals seitdem bei dieser WM wieder für das Nationalteam dabei.
DAS PERSONAL: Meistergoalie Mathias Niederberger von den Eisbären Berlin wurde gegen die USA geschont und dürfte gegen die Letten wieder den Vorzug vor Felix Brückmann erhalten. Große Hoffnungen ruhen auf dem nachgereisten NHL-Stürmer Dominik Kahun, der nach seinem Turnierdebüt gegen die USA weiter für mehr Schwung in der Offensive sorgen soll.
DAS SAGT DER KAPITÄN: «Wir haben es schon mal gemacht hier in Riga. Jetzt machen wir es noch mal», sagte Kapitän Moritz Müller.
DIE PERSPEKTIVE: Im Falle des Erfolgs stünde am Donnerstag das Viertelfinale an. Dann kämpfen die K.o.-Runden-Teilnehmer der Gruppe B in Überkreuzduellen mit den Viertelfinalisten der Gruppe A um das Erreichen des Halbfinals. Scheidet Deutschland aus, geht es auf die Heimreise.
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