27. April 2024

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Aldag sieht Armstrong-Ära überwunden: «Andere Situation»

Der frühere Profi Rolf Aldag sieht den Radsport nach der aktiven Zeit des lebenslang gesperrten Dopingsünders Lance Armstrong inzwischen «in einer völlig anderen Situation».

Geständnisse wie das von Armstrong vor zehn Jahren seien gut, um «die Strukturen im Hintergrund aufzuklären», sagte der heutige Sportdirektor des Bora-hansgrohe-Rennstalls in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur und fügte hinzu: «Das Problem, das ich bei Geständnissen sehe, die erst etwas später erfolgen, ist, dass ein Problem in den Mittelpunkt gerückt wird, das so vielleicht gar nicht mehr aktuell ist.» Ein junger Fahrer der heutigen Generation habe mit den Geschehnissen von damals gar nichts zu tun oder könne auch nichts dafür.

Dass Armstrong lebenslang gesperrt wurde, sei wohl «sportjuristisch so in Ordnung», sagte Aldag, der einst selbst Doping gestanden hatte. «Dafür gibt es Regeln, und Lance hatte sicherlich genügend Anwälte. Auf der anderen Seite geht es um die moralische, ethische Seite, und da bin ich wahrscheinlich der Falsche, um das zu beurteilen.» 

Armstrong hatte im Januar 2013 ein umfangreiches Doping-Geständnis bei Star-Talkerin Oprah Winfrey abgelegt. Zuvor war er schon von der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA lebenslang gesperrt worden.