Der frühere Nationalspieler Erich Beer sieht in dem Wechsel von Cristiano Ronaldo zum Spitzenverein Al-Nassr einen Aufschwung für den Fußball in Saudi-Arabien.
«Für die Liga ist das ein Pluspunkt. Bereits zu meiner Zeit kamen 36.000 Zuschauer zu den Spielen», sagt der 76-Jährige der Deutschen Presse-Agentur, «nun kommt noch die Euphorie dazu, wenn einer der weltbesten Fußballer in den Stadien aufläuft.» Beer spielte als einer der ersten deutschen Profis von 1979 bis 1981 für Al-Ittahad Dschidda.
Durch den Transfer glaubt der 24-malige Auswahlspieler an bessere Chancen für das Land im Kampf um die Austragung der Weltmeisterschaft 2030, für die sich Saudi-Arabien bewerben will. Auch könnte die Verpflichtung des 37-Jährigen weitere alternde Stars in den Wüstenstaat locken. «Ich bin überzeugt, dass er mit seiner Aura einiges bewegen kann», sagt Beer. Gerüchte gibt es vor allem um die Spanier Sergio Busquets (34) und Sergio Ramos (36).
Beer selbst, der in der kommenden Woche wieder nach Dschidda reist, ist gespannt, wie «seine Freunde vor Ort» den Transfer analysieren. Das aktuelle Niveau der Liga könne er nicht beurteilen, zu seiner Zeit bewegte sich die Qualität im Vergleich zu Deutschland zwischen der zweiten und dritten Liga. «Nach 90 Minuten war ich nicht kaputt, aber geschafft», sagt Beer, der in dieser Zeit immerhin sechs Kilo abnahm.
Dabei weist der frühere Rekordtorschütze von Hertha BSC die Kritik zurück, dass Saudi-Arabien mit der Verpflichtung von Ronaldo auch von massiven Menschenrechtsverletzungen ablenken will. «Es gibt Länder, die in der Entwicklung noch nicht so weit sind. Wie lange hatte es denn gedauert, bis Frauen in Deutschland arbeiten durften?», fragt der Alt-Internationale, «in Saudi-Arabien gibt es einen Aufwärtstrend. Dort dürfen Frauen jetzt Autofahren oder auch ins Stadion gehen.»
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