29. März 2024

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Wieder Weltmeister: Bösel siegt im Box-Krimi gegen Krasniqi

In einem enorm engen Kampf hat sich Dominic Bösel erneut zum Weltmeister gekrönt. Gegner Krasniqi kann das Urteil allerdings nicht verstehen und fühlt sich betrogen.

Dominic Bösel hat seine Karriere gerettet und ist nach einem Box-Thriller wieder Weltmeister im Halbschwergewicht. Der 31-Jährige gewann in der vergangenen Nacht knapp nach Punkten gegen Robin Krasniqi und sicherte sich den Gürtel des Verbandes IBO sowie die Interims-WM der WBA.

Nach zwölf Runden stimmten zwei der drei Punktrichter vor 3500 Fans in der Magdeburger Getec-Arena für Bösel. «Es war ein sehr, sehr harter Kampf, sehr knapp. Am Ende hatte ich die klareren Treffer, ich musste Deckung zumachen. Es ist normal, dass sich jeder als Gewinner fühlt», sagte Bösel unter den lauten Pfiffen der Krasniqi-Fans. Der Freyburger hatte vor dem Kampf betont, dass er gewinnen muss, damit seine Laufbahn auf der großen Bühne weitergeht.

Krasniqi: «Ich war der Bessere»

Unter den Augen von Box-Idol Henry Maske und Trainer-Legende Ulli Wegner begann allerdings Krasniqi deutlich aktiver und offensiver. Bösel lauerte hinter seiner Deckung auf Konter, der Plan ging zunächst jedoch nicht perfekt auf. Erst von der dritten Runde an kippte der Kampf etwas in Richtung Bösel. Allerdings drehte Krasniqi gerade in der Schlussphase wieder auf, so dass sich der gebürtige Kosovare um den Sieg betrogen fühlte.

«Mir war schon klar, dass ich nur mit K.o. gewinnen kann. Ich habe niemals verloren», betonte der 34-Jährige. «Ich finde es einfach schade von den Punktrichtern. Ich habe meinen Job richtig gemacht, wie nach Plan. Das war ein starker Kampf. Und ich war der Bessere.» Das sahen logischerweise auch seine Fans so, die sich lautstark beschwerten.

Auch ARD-Experte Maske sah nicht unbedingt Bösel vorn. Der frühere Weltmeister sah eher ein Unentschieden, während Wegner dem nicht folgen wollte. «Bösel hat das Duell für mich knapp gewonnen. Es war ein toller Kampf. So bringen wir das Boxen wieder nach vorn», sagte der Erfolgstrainer.

Drittes Duell deutet sich an

Wegners langjähriger Assistent Georg Bramowski war es, der Bösel als Trainer wieder in die Spur brachte. Nachdem Bösel fast auf den Tag genau vor einem Jahr gegen Krasniqi noch in der dritten Runde überraschend K.o. gegangen war, wechselte er in Vorbereitung auf die Revanche den Trainer. Dirk Dzemski musste weichen, Bramowski übernahm. Mit Erfolg. Die Zusammenarbeit dürfte nun fortgesetzt werden.

Zudem deutet sich ein drittes Duell zwischen Bösel und Krasniqi an. Krasniqi sagte, dass er sich eine Rückkampfklausel habe zusichern lassen. Ob der dritte Teil allerdings direkt als nächster Kampf steigt oder Bösel zunächst gegen andere Gegner boxt, ist noch völlig offen.