Werder-Trainer Thomas Horsch hebt Unterschiede im Frauenfußball hervor

Der Trainer von Werder Bremen, Thomas Horsch, beschreibt den Frauenfußball als deutlich geerdeter im Vergleich zu dem der Männer. In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau betont der 57-Jährige: „Wir haben eine sehr clevere Mannschaft mit vielen Studentinnen. Da wird fast alles reflektiert. Aber die Spielerinnen sind sehr bodenständig – du bekommst als Trainer viel zurück. Mehr als bei den Männern.“

Horsch führt seine Mannschaft als Außenseiter in das DFB-Pokal-Finale, das am Donnerstag um 16:00 Uhr in Köln gegen den favorisierten deutschen Meister FC Bayern München stattfindet. Der frühere Torwart war von 2017 bis 2020 Co-Trainer bei den Männer-Profis des SV Werder und verlässt das Frauenteam nach dieser Saison mit ungewissem Ziel.

Er erklärt weiter: „Die Spielerinnen kommen noch viel mehr aus dem richtigen Leben.“ Dies liege daran, dass das Profitum im Frauenfußball noch nicht so weit fortgeschritten sei und die Spielerinnen für ihre Zeit nach der Karriere vorsorgen müssten.

Auf die Frage, ob es in der Frauenkabine ehrlicher zugeht, sagt Horsch: „Ich habe meine Antennen immer sehr weit ausgefahren, aber wenn mir im Frauenfußball etwas am meisten fehlt, ist es, dass ich das Kabinenleben aus verständlichen Gründen nicht wirklich mitbekommen kann.“ Er fügt hinzu, dass ihm als männlicher Coach die Teilhabe an diesen internen Dynamiken „komplett abgeht“, betont jedoch, dass es auch im weiblichen Bereich die gleichen Herausforderungen und Probleme gebe.