18. April 2024

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Warum Gamerlegion in CS:GO nicht auf deutsche Spieler setzt

Mit Spielern aus fünf Ländern, aber keinem Deutschen, gelang Gamerlegion aus dem Nichts der Einzug ins Finale des CS:GO-Majors. Der CEO des Teams erklärt die internationale Strategie der Berliner.

Mit kaum Offline-Erfahrung schaffte es Gamerlegion in seinem erst zweiten Counter-Strike-Major aus der Qualifikation bis ins Finale. Ein langer Weg, der fast sogar gescheitert wäre.

Am Ende des ersten Turniertags stand das Team nach zwei Niederlagen kurz vor dem Aus. Gamerlegions Geschäftsführer Nicolas Reber, der erst nach Paris reiste, musste sich noch überlegen, wie viel Gepäck er brauchen würde.

«Hätte mir jemand zu dem Zeitpunkt gesagt, wir spielen das Finale, hätte ich wahrscheinlich Haus und Hof dagegen verwettet», sagt er im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Den Rückstand drehte das Team noch, und verlor auf dem Weg ins Endspiel nur noch zwei Karten.

Gamerlegion will Fans aus vielen Ländern ansprechen

Dass Gamerlegion in Berlin sitzt, wissen zumindest unter CS:GO-Fans aber wohl nur wenige. Auf deutsche Spieler setzte die Organisation bislang nie. «Wir können im internationalen Bereich deutlich mehr wachsen», sagt Reber. «Im Internet gibt es einfach keine Grenze.»

Das trifft auch auf die Fans zu, wie etwa in der Arena, wo der französischsprachige Belgier Nicolas «Keoz» Dgus viel Unterstützung bekam. Den beim Major starken Ivan «iM» Mihai begrüßte am Flughafen in Rumänien eine Schar an Fans.

CS:GO-Team könnte nicht zusammenbleiben

Dass das Überraschungsteam am Ende gar nicht zusammenbleibt, kann Reber nicht ausschließen. Erste Anfragen von Konkurrenten habe es bereits gegeben, Gespräche mit den Spielern stehen aber noch an.

«Natürlich kann es passieren, dass ein ganz großes Team mit einer Menge an Geldscheinen wedelt, die weit über dem liegen, was wir bieten», sagt Reber. «Unser Ziel ist aber ganz klar, das komplette Team weiter unter dem Gamerlegion-Banner wachsen zu lassen. Das Ziel für die Cinderella-Story ist natürlich ein Pokal.»

Von Niklas Graeber, dpa