20. April 2024

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Urteile im Korruptionsskandal um die Sommerspiele in Tokio

Die Olympischen Spiele in Tokio liefen in ihrem Umfeld nicht sauber ab. Es gab Bestechung und Korruption. Jetzt wurden erste Verantwortliche verurteilt.

Im Korruptionsskandal um die Olympischen Spiele in Tokio gibt es die ersten Urteile. Das Bezirksgericht in Tokio verurteilte den früheren Chef des Bekleidungskonzerns Aoki wegen Schmiergeldzahlungen zu zweieinhalb Jahren Haft auf Bewährung. Das Gericht in Japans Hauptstadt befand Hironori Aoki (84) für schuldig, das frühere Vorstandsmitglied des Olympia-Organisationskomitees, Haruyuki Takahashi, bestochen zu haben. 

Neben Hironori Aoki verurteilte das Gericht auch dessen Bruder und früheren Stellvertreter Takahisa Aoki (77) sowie den früheren Geschäftsführer Katsuhisa Ueda (41) zu Haftstrafen, die zur Bewährung ausgesetzt sind.

Das Urteil war das erste in einer Reihe von Bestechungsfällen, in die Takahashi verwickelt ist. Der 79-Jährige ist ehemaliger Mitarbeiter der größten japanischen Werbeagentur Dentsu, die damals die exklusive Marketingagentur für die Sommerspiele in Tokio war.

Vertrauen beschädigt

Takahashi wird vorgeworfen, von Aoki und anderen Personen Bestechungsgelder angenommen zu haben, um Unternehmen bei der Auswahl als Olympia-Sponsor oder Marketing-Agent zu helfen. Die begangenen Straftaten hätten «das Vertrauen der Gesellschaft in die faire Verwaltung der Spiele in Tokio beschädigt», sagte der Vorsitzende Richter Kenji Yasunaga bei der Urteilsverkündung. Die wegen Corona um ein Jahr verschobenen Spiele fanden 2021 statt.

Der Korruptionsskandal überschattet auch die Bewerbung der nordjapanischen Stadt Sapporo für die Winterspiele 2030. Das nationale Organisationskomitee kündigte nach Medienberichten kürzlich Gespräche mit der Stadtverwaltung an, einschließlich der Option einer Verschiebung der Bewerbung auf die Spiele vier Jahre später.