20. April 2024

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Speerwerfer Vetter und Hussong glänzen in Zürich

Das Speerwurf-Duo Johannes Vetter und Christin Hussong gewinnt beim Diamond-League-Finale in Zürich. Damit qualifizieren sie sich auch für die WM 2022. Dagegen läuft es für Hindernis-Europameisterin Gesa Krause nicht optimal.

Speerwerfer Johannes Vetter hat nach der Olympia-Pleite von Tokio beim Diamond-League-Finale in Zürich auch ohne 90-Meter-Wurf mit einem Sieg geglänzt.

Mit 89,11 Metern gewann der 28 Jahre alte WM-Dritte aus Offenburg. Er sicherte sich nicht nur die Siegprämie von 30.000 Dollar, sondern auch den Startplatz für die WM im Juli 2022 in Eugene/USA. Der Mainzer Julian Weber machte mit einer Saisonbestweite von 87,03 Metern den deutschen Doppelerfolg am Donnerstag perfekt.

Nach dem Desaster von Tokio, wo Vetter als Weltbester hingeflogen und als Neunter nach Hause zurückgekehrt war, gewann er nun bereits bei vier Meetings, konnte aber die 90-Meter-Marke jeweils nicht überwerfen. «Ich bin ganz zufrieden. 89 Meter ist eine tolle Weite, auch wenn ich gern die 90 Meter geknackt hätte», sagte Vetter.

Hussong rehabilitiert sich für Tokio

Europameisterin Christin Hussong rehabilitierte sich für ihren denkbar schlechten Olympia-Auftritt in Tokio, wo sie wie Vetter nur Neunte geworden war. Mit 65,26 Metern gewann die 27-Jährige aus Zweibrücken vor der Olympia-Dritten Kelsey-Lee Barber (Australien/62,68). «Ich bin stolz und unheimlich glücklich», meint Hussong.

Hindernis-Europameisterin Gesa Krause konnte dagegen im Letzigrund-Stadion nicht mit den afrikanischen Läuferinnen mithalten und wurde lediglich Neunte. Die 29-jährige Olympia-Fünfte vom Verein Silvesterlauf Trier kam in 9:32,69 Minuten ins Ziel. «Ich war lange dran. Dann war jedes Hindernis Arbeit für mich», kommentierte Krause ihr Rennen. Den Sieg sicherte sich Norah Jeruto aus Kenia in 9:07,33 Minuten.

Olympiasieger Armand «Mondo» Duplantis blieb auch in Zürich der Herr der Lüfte und gewann mit 6,06 Meter. An der Weltrekordhöhe von 6,19 Meter scheiterte der Schwede wie bereits zuvor in Brüssel.

Bei den Frauen überwand die als neutrale Athletin startende Stabhochspringerin Anschelika Sidorowa aus Russland 5,01 Meter. Diese Höhe hatte zuvor nur Jelena Issinbajewa übersprungen. Die Russin stellte 2009 in Zürich den noch gültigen Weltrekord von 5,06 Metern auf.

Olympiasiegerin Yulimar Rojas konnte ihren Weltrekord nicht noch einmal übertrumpfen. Die 25-jährige Athletin aus Venezuela gewann den Dreisprung dennoch mit starken 15,48 Meter. Bei den Tokio-Spielen hatte sie den Weltrekord auf 15,67 Meter verbessert.

Der schnellsten Frau der Welt fehlte die Energie für eine weitere große Zeit. Die Dreifach-Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah aus Jamaika sprintete über 100 Meter in 10,65 Sekunden über die Ziellinie und hängte die Britin Dina Asher-Smith (10,87) klar ab. Der US-Amerikaner Fred Kerley siegte auf der gleichen Distanz in flotten 9,87 Sekunden.

Die Niederländerin Sifan Hassan verpasste die Olympia-Revanche über 1500 Meter. Wie bei den Tokio-Spielen musste sie sich der Olympiasiegerin Faith Kipyegon (Kenia/3:58,33 Minuten) geschlagen geben. Hassan, die bei den Sommerspielen Gold über 5000 und 10.000 Meter sowie Bronze über 1500 Meter holte, wurde Zweite (3:58,55).

Der 25 Jahre alte Norweger Karsten Warholm war der Schnellste über die 400-Meter-Hürden in 47,35 Sekunden. Bei den Tokio-Spielen hatte er in 45,94 Sekunden einen Fabelrekord aufgestellt. Der deutsche Meister Constantin Preis (Sindelfingen) erreichte in 49,08 Sekunden den fünften Platz.

Von Andreas Schirmer, dpa