29. März 2024

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Sondersitzung indonesischer Regierung nach Stadion-Tragödie

Nach der tödlichen Massenpanik in einem Fußballstadion auf der indonesischen Insel Java ist die Regierung des Inselstaates mit Sicherheitsbeamten zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Bei dem Treffen am Montag sollte das weitere Vorgehen nach der Massenpanik mit mindestens 125 Toten erörtert werden.

«Wir sind entschlossen, nach der Tragödie während des Erstligaspiels in Malang Maßnahmen zu ergreifen», sagte Sicherheitsminister Mohammad Mahfud. «Wir werden untersuchen, ob es bei dem Vorfall zu Verstößen und kriminellen Handlungen gekommen ist.»

Nach dem Erstliga-Spiel zwischen Arema FC und Persebaya FC in der Stadt Malang in der Provinz Ost-Java war es am Samstagabend zu Ausschreitungen gekommen. Im Anschluss an die 2:3 Heimniederlage von Arema hatten etwa 3000 Zuschauer den Platz des Kanjuruhan-Stadions gestürmt. Die Polizei setzte Tränengas ein. Es kam zu einer Massenpanik, für viele gab es kein Entkommen.

Zahlreiche Opfer sollen an Sauerstoffmangel gestorben sein, andere wurden offenbar zu Tode getrampelt. Auch zwei Polizisten sind unter den Toten. Mehr als 300 Menschen wurden den Behörden zufolge verletzt, einige schwer. Es ist eine der schlimmsten Stadion-Katastrophen in der Geschichte des Fußballs.

Menschenrechtler forderten eingehende Ermittlungen. Es müssten sowohl die Polizeikommandeure als auch einfache Beamte zur Rechenschaft gezogen werden, die beschlossen hätten, «erhebliche und übermäßige Mengen an Tränengas abzufeuern», sagte Phil Robertson, stellvertretender Asien-Direktor der Organisation «Human Rights Watch». «Die FIFA-eigenen Regeln verbieten die Verwendung von „Massenkontrollgas“ in Stadien», betonte er.

Im fußballverrückten Indonesien soll im kommenden Jahr die FIFA U20-Weltmeisterschaft ausgetragen werden. Zudem hat sich der Inselstaat für die Asien-Fußballmeisterschaft 2023 beworben.