30. April 2025

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Skisprungstar Geiger fordert strengere Strafen bei Anzug-Manipulationen

Skisprungstar Geiger fordert strengere Strafen bei Anzug-Manipulationen

Karl Geiger plädiert für strengere Strafen im Skispringen und zieht Parallelen zu Verkehrsstrafen. Der Hintergrund ist der Anzug-Betrug der norwegischen Springer bei der WM in Trondheim.

Der deutsche Skispringer Karl Geiger hat sich für härtere Strafen bei absichtlichem Anzug-Betrug ausgesprochen. Dabei zieht er einen Vergleich zu Verkehrsstrafen. In einem Interview mit der ARD sagte Geiger: „Wenn man auf der Landstraße 110 statt 100 fährt, sagt keiner was. Wenn man 120 fährt, muss man damit rechnen, dass man geblitzt werden kann. Fährt man 140, wird es teurer. Fährt man 160, ist der Lappen futsch. Fährt man 160 ohne Führerschein und mit Alkohol, dann ist die Strafe dementsprechend höher.“

Diese Aussage kam nach dem Skandal, bei dem norwegische Athleten während der Weltmeisterschaft in Trondheim absichtlich ihre Anzüge manipuliert haben. Die Weltmeister Marius Lindvik und Johann André Forfang sowie drei weitere Springer und drei Betreuer wurden vorläufig suspendiert. Lindvik und Forfang bestreiten bisher, von den illegalen Praktiken gewusst zu haben.

Geiger: Verhalten muss Konsequenzen haben

Geiger machte klar, dass es einen wesentlichen Unterschied zwischen einem Regelverstoß und Manipulation gebe. „Die Norweger haben das Regelwerk zum eigenen Vorteil ausgehebelt. Sie haben versucht, das ganze System zu umgehen“, erklärte Geiger. Die norwegische Mannschaft hatte unter der Leitung von Trainer Magnus Brevig ein nicht erlaubtes steifes Band in die Anzüge eingenäht, was durch anonym aufgenommene Videos dokumentiert wurde.

„Das wurde so verdeckt und geschickt gemacht, dass es Konsequenzen haben muss“, forderte Geiger weiter. Sollte Lindvik im Nachhinein die Goldmedaille auf der Normalschanze aberkannt werden, würde Andreas Wellinger als Zweitplatzierter den WM-Titel zugesprochen bekommen.