19. April 2024

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Ringerin Hemmer hat WM-Silber sicher – Lehr feiert Bronze

Ringerin Nina Hemmer hat bei den Weltmeisterschaften in Oslo überraschend das Finale erreicht und mindestens Silber sicher. Die 28-Jährige besiegte im Halbfinale der Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm die Inderin Pinki Pinki mit 8:6.

Kurz danach beendete Horst Lehr die Durststrecke der deutschen Freistil-Männer und holte mit Bronze in der Klasse bis 57 Kilogramm die erste WM-Medaille seit 22 Jahren.

In einem spektakulären Halbfinal-Kampf lag Hemmer zunächst mit 4:0 in Führung, verhinderte dann knapp eine Schulterniederlage und wehrte in der Schlussphase mehrere Angriffe ihrer Gegnerin ab. In den Runden zuvor hatte die Sportlerin vom AC Ückerath die Amerikanerin Jenna Burkert und die Rumänin Andreea Ana besiegt.

Größter Erfolg der Karriere

Der Einug ins Finale, in dem sie heute auf Tsugumi Sakurai aus Japan trifft, ist für Hemmer der bislang größte Erfolg ihrer Karriere. Bei den Europameisterschaften 2016 und 2017 sowie den Europaspielen 2019 hatte sie jeweils Bronze gewonnen. Nun könnte sie die erste deutsche Weltmeisterin im Frauen-Ringen seit dem Triumph von Aline Rotter-Focken vor sieben Jahren in Taschkent werden.

Youngster Lehr ist der erste deutsche WM-Medaillengewinner im freien Stil der Männer seit Alexander Leipold, der 1999 in Ankara Silber geholt hatte. Der 21-Jährige gewann sein kleines Finale gegen den Russen Abubakar Mutalijew nach einer Energieleistung mit 6:4. Lehr gilt als großer Hoffnungsträger für die Zukunft. 2020 hatte er bereits einen der dritten Plätze bei der EM in Rom belegt.

Lehrs Teamkollege Shamil Ustaev, der am Montag als letzter deutscher Freistiler in die Titelkämpfe in Norwegen eingegriffen hatte, schied indes im Achtelfinale der Klasse bis 70 Kilogramm aus. Für Luisa Niemesch (bis 62 kg) war bereits in der Qualifikationsrunde Schluss.

Bereits in ihrem Auftaktkampf ausgeschieden ist Annika Wendle. Die zweimalige EM-Dritte verlor unglücklich gegen die Türkin Zeynep Yetgil. Da diese im Viertelfinale später selbst eine Niederlage kassierte, durfte Wendle auch nicht mehr in der Hoffnungsrunde der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm weiterkämpfen. Auch für Francy Rädelt war in der Klasse bis 76 Kilogramm nach einer Niederlage gegen Zagardulam Naigalsuren aus der Mongolei frühzeitig Schluss.

Lisa Ersel unterlag im Viertelfinale der 50-Kilogramm-Klasse der amerikanischen Olympia-Dritten Sarah Hildebrandt deutlich. Ersel ist genau wie Eyleen Sewina in der Klasse bis 65 Kilogramm nach der Achtelfinal-Niederlage gegen Europameisterin Irina Ringaci aus Moldau aber noch nicht ganz draußen. Sollten ihre Gegnerinnen am Abend die jeweiligen Finals erreichen, dürften die beiden Deutschen in der Hoffnungsrunde nochmals ran und hätten über diese noch die Chance auf Bronze.