25. April 2024

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Österreich setzt auf Arnautovic – Foda unter Druck

Österreich will erstmals bei einer Fußball-EM ins Achtelfinale. Doch dafür braucht es Tore. Die soll einer schießen, der zuletzt gesperrt war: Marko Arnautovic heißt der große Hoffnungsträger.

Die Hoffnungen Österreichs ruhen wieder einmal auf Marko Arnautovic.

Nach seiner Sperre im Spiel gegen die Niederlande wegen eines beleidigenden Torjubels muss der exzentrische Stürmer im Gruppen-Finale gegen die Ukraine für die nötigen Tore sorgen, damit das Team Austria erstmals bei einer Fußball-Europameisterschaft die Vorrunde übersteht. «Gegen die Ukraine werde ich für Österreich wieder 100 Prozent geben», versprach Arnautovic.

Beim letzten Aufeinandertreffen beider Teams vor neun Jahren traf der frühere Stürmer von Werder Bremen beim 3:2-Sieg gleich zwei Mal. Genau in dieser Form brauchen die Österreicher ihren Topstürmer auch am Montag (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Bukarest. Die Ausgangslage ist klar: Wer gewinnt, zieht als Gruppenzweiter hinter den Niederlanden ins Achtelfinale ein. Bei einem Remis bliebe die Ukraine wegen des besseren Torverhältnisses Zweiter, Österreich hätte mit vier Punkten und einer ausgeglichenen Tordifferenz aber sehr gute Chancen, als Dritter noch weiterzukommen.

«Wir wollen auf Sieg gehen»

Doch auf Remis spielen will keiner der beiden. «Wir gehen aufs Feld, um zu gewinnen», sagte der bislang sehr gute ukrainische Torhüter Georgi Buschtschan von Dynamo Kiew. «Wir wollen auf Sieg gehen. Alles andere liegt uns nicht», sagte der Österreicher Konrad Laimer von RB Leipzig. «Natürlich wollen wir die Situation verhindern und mit drei Punkten im Hotel sitzen und warten müssen, was die anderen machen. Wir wollen es am Montag fix machen», sagte Laimer. «Wir wollen Geschichte schreiben», fügte Kapitän David Alaba am Sonntag hinzu.

Dafür brauchen die Österreicher Tore – und für die soll Arnautovic sorgen. Nach dem 0:2 gegen die Niederlande gab es in der Heimat heftige Kritik an der schwachen Offensivleistung Österreichs. «Alibi-Fußball ohne Tiefgang», schrieb die «Kronen»-Zeitung. «Mehr Kaninchen als Schlange: Der ÖFB auf der Suche nach Torgefahr», kritisierte der «Kurier».

Foda unter Druck

«Wir haben keine Tiefe in unseren Aktionen gefunden», räumte Trainer Franco Foda ein. Für den ehemaligen Bundesliga-Spieler könnte das Duell mit der Ukraine auch zu einem persönlichen Endspiel werden. Scheitern die Österreicher erneut in der Vorrunde, könnte es auch für Foda eng werden. Zumal der Start in die WM-Qualifikation mit einem 0:4 gegen Dänemark ebenfalls enttäuschend verlief. Auch Foda wird daher voll auf Arnautovic setzen. «Er wird uns gegen die Ukraine helfen», sagte der Austria-Coach. «Marko ist definitiv heiß», fügte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel hinzu.

Welch großes Potenzial in ihm steckt, zeigte Arnautovic bereits beim Auftaktspiel gegen Nordmazedonien, als er nach seiner Einwechslung den Treffer zum 3:1-Endstand erzielte. «Er besitzt die Qualitäten, um ein Spiel entscheiden zu können», sagte Alaba. «Er ist ein Ausnahmespieler», sagte der Hoffenheimer Christoph Baumgartner. «Er hat eine große Präsenz, die Gegner fokussieren sich auf ihn, das gibt uns anderen Räume.» Vor allem hob der Offensivspieler aber die Einstellung von Arnautovic hervor. «Er ist ein absolutes Mentalitätsviech, der will immer gewinnen», sagte Baumgartner.

Die Ukrainer sind gewarnt, verfügen aber selbst über eine starke Offensive. Das Sturmduo mit dem früheren Dortmunder Andrej Jarmolenko und Roman Jaremtschuk ist in guter Form. Beide schossen in den bisherigen beiden Vorrundenspielen jeweils ein Tor. Die Österreicher brauchen daher nicht nur einen starken Arnautovic, sondern auch eine aufmerksame Defensive.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

UKRAINE: 1 Buschtschan – 21 Karawajew, 13 Sabarny, 22 Matwijenko, 16 Mykolenko – 6 Stepanenko – 15 Zygankow, 17 Sintschenko – 7 Jarmolenko, 9 Jaremtschuk, 8 Malinowski

ÖSTERREICH: 13 Bachmann – 3 Dragovic, 8 Alaba, 4 Hinteregger – 21 Lainer, 24 Laimer, 23 X. Schlager, 2 Ulmer – 9 Sabitzer – 19 Baumgartner, 7 Arnautovic  

Schiedsrichter: Cüneyt Cakir (Türkei)

Von Lars Reinefeld und Carsten Lappe, dpa