28. März 2024

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Notizen von der Fußball-Europameisterschaft

Notizen von der Fußball-Europameisterschaft – gesammelt von der Deutschen Presse-Agentur.

POKAL IM BETT: Den silbernen Pokal ließen Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci nicht mehr aus den Augen. Nach ihrer «unvergesslichen» Titel-Nacht in London, wie die «Gazzetta dello Sport» schrieb, gönnten sich Italiens Fußball-Europameister ein paar Stunden Schlaf in ihren Hotel-Betten und nahmen die EM-Trophäe in ihre Mitte. «Keine Angst, er wird gut schlafen. Wir passen auf ihn auf», schrieb Bonucci zu einem Foto der beiden breit grinsenden Innenverteidiger. Auch beim anschließenden Mittagessen war die Trophäe auf dem Tisch mit dabei. «Keine Sorge, wir haben ihn unter Kontrolle», kommentierte Bonucci.

STOLZE ELTERN: Nach dem Triumph mit der italienischen Nationalelf machte sich Roberto Mancini erst einmal auf den Weg zu seiner Familie. Ein paar Stunden in der Heimat abschalten, bevor der offizielle Teil der Feierlichkeiten folgen sollte. Die Eltern des 56-Jährigen verfolgten das Finale vor dem Fernseher – nach dem frühen Rückstand zuerst angespannt, dann glücklich und stolz. «Das Schönste ist, dass Roberto 55 Millionen Italiener glücklich gemacht hat», sagte der stolze Vater Aldo. «Jetzt freuen wir uns auf die WM.»

KATERFRÜHSTÜCK: Croissant, Cappuccino, Bier – und der silberne EM-Pokal auf dem Tisch: Italiens Europameister gönnten sich nach ihrer Rückkehr nach Rom am Montagmorgen erst einmal ein besonderes Katerfrühstück. Noch in der Nacht war es für die Sieger dieser EM per Flugzeug zurück in die Heimat gegangen, nach ein paar Stunden im Hotel sollte dann der offizielle Teil der Siegerparty folgen.

SAKRAL: Der Sky-Kommentator Fabio Caressa ist in Italien Kult, seine Jubelsätze aus der Live-Reportage des WM-Halbfinales Italien gegen Deutschland von 2006 kennt jeder Fußball-Fan auswendig. Zusammen mit dem ehemaligen Nationalspieler Giuseppe Bergomi als Experten war der Journalist auch beim Finale vom Wembley im Einsatz. Und weil für Caressa – wie für viele Tifosi – Fußball nicht einfach nur Sport ist, wurde er nach dem entscheidenden Elfmeter am Sonntagabend von den ganz großen Gefühlen übermannt. «Danke Herr, dass du uns den Fußball geschenkt hast!», brüllte der 54-Jährige ins Mikrofon, eine Hommage an den legendären argentinischen Kommentar zum Jahrhunderttor von Diego Maradona bei der WM 1986 gegen England. Bergomi holte Caressa dann übrigens wieder zurück in die Gegenwart: «Umarme mich, Fabio!»

MAMMA: Die schönen Momente im Leben will man mit seinen Liebsten teilen, da geht es Fußballern oft nicht anders. Also schnappte sich der italienische Europameister Federico Chiesa nach der Siegerehrung noch auf dem Wembley-Rasen sein Handy. Und wen wollte der 23-Jährige nach dem Final-Erfolg über England unbedingt erreichen? Seine Mutter! In einer kurzen Videosequenz ist zu sehen, wie der Stürmer «Chiama Mamma» (Ruf Mama an) in sein Smartphone spricht und auf dem Display herumdrückt. Ob das Handy den Sprachbefehl erkannte und Chiesa seine Mamma tatsächlich noch im Stadion erreichte, das ist nicht zu sehen.

PÄPSTLICHE GLÜCKWÜNSCHE: Papst Franziskus hat sich über den Sieg der italienischen Nationalmannschaft gegen England im Finale der Fußball-Europameisterschaft gefreut. Das teilte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni mit. Franziskus, der als Fußballfan gilt, «teilte die Freude über den Sieg der argentinischen und der italienischen Nationalmannschaft mit den Menschen in seiner Nähe». Das Oberhaupt der katholischen Kirche betonte demnach die Bedeutung und die Werte des Sports, jegliches Ergebnis hinnehmen zu können, selbst eine Niederlage. Nur so könne man den Schwierigkeiten im Leben begegnen, erklärte der 84 Jahre alte Argentinier weiter.