Eishockey-Bundestrainer Harold Kreis bleibt trotz einer misslungenen Generalprobe und hohen Erwartungen vor dem WM-Start gelassen. Der 66-Jährige, der als Ruhepol für die Nationalmannschaft gilt, hat die Stimmung im Team entscheidend verbessert. Unter seiner Leitung hat sich das Team von einem früheren Underdog zu einem ernsthaften Medaillenanwärter entwickelt.
„Wir haben eine klare Vorstellung davon, welche Kultur in der Mannschaft herrschen soll. Die Spieler sollen gerne zur Nationalmannschaft kommen, sich auf ihre Aufgaben konzentrieren und Spaß haben. Das ist alles gegeben“, äußerte Kreis im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur vor dem WM-Auftakt am Samstag in Herning gegen Ungarn.
Die Begeisterung für die Nationalmannschaft ist so groß wie nie zuvor, insbesondere auch in der NHL. Ein Grund dafür ist die bevorstehende Olympia-Teilnahme 2026. Freiwillige Absagen für die WM sind mittlerweile selten geworden. Selbst Routinier Moritz Müller wollte trotz einer schweren Schulterverletzung zur DEB-Auswahl stoßen, musste jedoch nach Gesprächen mit Kreis einsehen, dass eine Teilnahme nicht sinnvoll wäre.
Torhüter Philipp Grubauer, Lukas Reichel und Moritz Seider konnten es kaum erwarten, nach ihrem Ende der NHL-Saison zum Team zu stoßen. „Wir wollen ihnen das Gefühl der Wertschätzung vermitteln. Sie haben viel erlebt und sollen selbstständig Entscheidungen treffen“, erklärte Kreis.
Seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren hat der frühere Düsseldorfer Trainer die richtige Balance gefunden. Das Trainerteam gibt die Rahmenbedingungen vor, während die Spieler Freiräume genießen. „Wir haben einige Prinzipien, die die Mannschaft gerne mitträgt“, so der Bundestrainer weiter.
Stürmer Justin Schütz betonte die positive Teamatmosphäre: „Wir haben immer eine großartige Zeit zusammen. Jeder wird einbezogen.“ Schütz erzielte beim letzten WM-Vorbereitungsspiel gegen die USA beide Tore.
Nach dem Erfolg bei der WM vor zwei Jahren in Finnland, wo das Team nach den Spielen in einen eiskalten See sprang, sind auch in diesem Jahr gemeinsame Aktionen geplant. Moritz Seider kündigte an: „Wir werden etwas finden, um die Jungs zusammenzubringen.“
Das Mindestziel für die Nationalmannschaft bei der WM in Europa ist das Viertelfinale. „Früher ging es darum, den Abstieg zu verhindern. Jetzt sind die Erwartungen höher“, sagte Jonas Müller. „Ab dem Viertelfinale können wir uns vielleicht wieder in einen Rausch spielen.“
Schütz ist optimistisch: „Diese Team-Chemie macht es einfacher, diesen Rausch zu erleben. Man weiß, dass man unterstützt wird, und das merkt man in der Kabine.“
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