19. April 2024

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Mixed-Sprint-Staffel scheidet trotz Vorlauf-Sieg aus

Kurioses Aus für die deutsche 4×100-Meter-Sprintstaffel bei den Paralympics in Tokio.

Das Quartett Marcel Böttger (Bad Oeynhausen), David Behre (Leverkusen), Lindy Ave (Greifswald) und Merle Menje (Singen) gewann am Freitag inklusive Böttgers Guide Alexander Kosenkow mit 48,21 Sekunden zwar seinen Vorlauf. Ins Finale zogen aber nur die vier Zeitschnellsten aller drei Vorläufe ein – und die deutsche Staffel verbuchte nur die fünftbeste Zeit.

«Natürlich schmerzt der fünfte Platz, aber wir sind eine supergute Zeit gelaufen und gehen erhobenen Hauptes», sagte Behre (34) nach dem letzten Rennen seiner erfolgreichen Karriere: «Das war ein versöhnlicher Abschluss.» Auch der frühere Olympia-Teilnehmer Kosenkow war zufrieden: «Wir sind gestern zum ersten Mal in einem Wettkampf eine Kurve gelaufen. Von daher war es weltklasse.»

Deutschland hatte jahrelang eine starke Prothesen-Staffel mit der Stamm-Besetzung Behre, Johannes Floors, Felix Streng und Markus Rehm, die in heißen Duellen mit den USA viele Titel holte. Das Internationale Paralympische Komitee nahm diese vor der WM 2019 aus dem Programm und ersetzte sie durch eine Mixed-Staffel, in der je zwei Männer und Frauen mit verschiedenen Behinderungen laufen müssen. Ein blinder Athlet als Startläufer, dann einer mit Prothesen, dann einer mit Zerebralparese und zum Schluss ein Rollstuhlfahrer.

Eingeplant in Tokio waren neben Behre und Ave zunächst Katrin Müller-Rottgardt und Alhassane Baldé. Da Müller-Rottgardt nicht antreten konnte und durch Böttger ersetzt wurde, musste Baldé durch eine Frau ersetzt werden. Der Rollstuhlrennfahrer hatte demnach am Donnerstag über 800 Meter das letzte Rennen seiner Karriere.