Drei Jahre nach seinem unerwarteten Rücktritt als Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach hat Max Eberl offen über die gesundheitlichen und emotionalen Schwierigkeiten gesprochen, die er durchlebte. Bei der Sportbusiness-Konferenz SpoBis in Hamburg erklärte der aktuelle Sportvorstand des FC Bayern München: „Was mich wirklich sehr getroffen hat, war im Nachgang irgendwann in diesem ganzen Reigen, was ich denn in Zukunft machen werde, dass die Menschen mir Schauspielerei und Theater unterstellt haben.“ Er betonte, dass dies viele Menschen in der Gesellschaft daran hindere, ehrlich über ihre Gefühle zu sprechen.
Im Januar 2022 trat Eberl von seinem Posten in Gladbach zurück. Er erklärte: „Es ging einfach nicht mehr. Und ich habe gespürt, das war der einzige Schritt, den ich gehen konnte, um nicht völlig vor die Hunde zu gehen.“ Er erinnerte sich daran, wie er stundenlang auf der Couch gesessen hatte, unfähig, sein Leben normal zu führen und besonders die Anforderungen eines Bundesliga-Vereins zu erfüllen.
„Ich bin ins Büro gegangen und bin um elf Uhr wieder nach Hause gefahren und habe mich auf die Couch gesetzt. Und ich saß auf meiner Couch und habe eigentlich nur an die Decke gestarrt. Irgendwann war es dunkel draußen und ich habe gedacht: Okay, jetzt muss ich doch irgendwas essen“, berichtete Eberl.
Er riet Menschen in ähnlichen Situationen, sich Hilfe zu suchen und reflektierte über seine eigene Reise zur Genesung: „Ich habe den Exit rechtzeitig für mich persönlich hinbekommen. Obwohl ich viel erleben durfte durch den Fußball, durch alles, was ich gemacht habe, waren diese sechs, sieben Monate so die spannendste Reise, schmerzhaft, schön, emotional.“
Heute geht Eberl bewusster mit seinem Alltag um. Er genießt Spaziergänge mit seinem Hund ohne Handy: „Kein Trainer kann mich erreichen, aber auch kein Journalist kann mich erreichen. Ich gehe einfach mit dem Hund, ich gehe spazieren und ich versuche, einfach Spaß zu haben mit einem Lebewesen, das mir sehr, sehr lieb ist.“
Eberl war 23 Jahre lang bei Borussia Mönchengladbach tätig, zuerst als Spieler, dann als Nachwuchskoordinator und ab 2008 als Sportdirektor. Nach seinem Rücktritt übernahm er neun Monate später die Rolle des Sportchefs bei RB Leipzig, wo die Zusammenarbeit nach etwas mehr als zehn Monaten endete. Seit März 2024 ist der ehemalige Bundesliga-Profi Sportvorstand des FC Bayern.
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