30. April 2025

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Tennisstar Jannik Sinner denkt an Karriereende aufgrund von Dopingvorwürfen

Tennisstar Jannik Sinner denkt an Karriereende aufgrund von Dopingvorwürfen

Tennisprofi Jannik Sinner sprach in einem Interview über seine Gedanken ans Aufhören wegen Dopingvorwürfen. Der italienische Spieler gibt Einblicke in seine Herausforderungen.

Der italienische Tennisprofi Jannik Sinner hat in einem Interview mit dem Sender Rai eingeräumt, dass er wegen der Kontroversen um seine Doping-Sperre ans Aufhören gedacht hat. Der 23-Jährige antwortete auf die Frage, ob es einen Moment gegeben habe, in dem er alles aufgeben wollte, mit einem kurzen Zögern: „Ja. Ich erinnere mich, dass ich vor den Australian Open in diesem Jahr keine sehr glückliche Phase hatte.“ Zu diesem Zeitpunkt war unklar, ob Sinner aufgrund seines Dopingbefunds im Frühjahr 2024 möglicherweise für längere Zeit gesperrt werden würde.

„Ich war gespannt, wie 2025 wohl werden würde“, erklärte Sinner über den Jahreswechsel. „Dann bin ich in Australien angekommen und habe mich nicht wohl gefühlt, etwa in der Umkleide oder beim Essen. Die Spieler haben mich anders angeschaut. Das war nicht schön. Es ist schwer, so im Tennis zu leben. Ich war immer einer, der Späße macht, in die Umkleidekabine geht und mit diesem und jenem Spieler spricht. Aber jetzt war es anders, es hat sich nicht gut angefühlt.“

Comeback in Rom nach drei Monaten Doping-Sperre

Der Weltranglistenerste hatte darüber nachgedacht, sich nach dem ersten Grand-Slam-Turnier, das er im Finale gegen den Deutschen Alexander Zverev gewann, eine Auszeit zu nehmen. Diese Auszeit wurde jedoch unfreiwillig, da Sinner sich mit der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA auf eine dreimonatige Sperre einigte.

Im März 2024 wurden bei ihm Rückstände des Dopingmittels Clostebol entdeckt. Sinner erklärte, dass die Substanz unwissentlich über die Hände eines Masseurs in seinen Körper gelangt sei. Die für Dopingverfahren zuständige Agentur ITIA glaubte der Aussage des Tennisprofis und verzichtete auf eine Sperre. Die WADA legte jedoch Berufung ein und wandte sich an den Sportgerichtshof CAS. Die Verhandlung wurde nach einer außergerichtlichen Einigung abgesagt, und Sinner kann nächste Woche beim Masters-Turnier in Rom wieder spielen.

Sinner pocht darauf: Keine Vorzugsbehandlung

In dem Interview betonte der dreifache Grand-Slam-Turniersieger und ATP-Finals-Champion von 2024, dass er keinen Promi-Bonus erhalten habe. „Es gab keine unterschiedlichen Vorgehen. Auch wenn in meinem Fall Kritik aufkam, dass ich anders behandelt worden sei. Aber ich hatte viele Anhörungen. Und vielleicht haben sie mich danach sogar noch mehr kontrolliert“, sagte Sinner.

Er gab zu, dass er erst von seinem Anwalt überzeugt werden musste, den Deal mit der WADA zu akzeptieren. „Ich habe mich schwergetan, diese drei Monate zu akzeptieren. In meinem Kopf dachte ich: Ich habe doch nichts falsch gemacht.“ Er akzeptiert die Kritik von anderen Sportlern, wünscht jedoch niemandem, als Unschuldiger eine solche Situation durchzustehen.