12. Mai 2025

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HSV feiert den Aufstieg in die Bundesliga mit Emotionen und Feierlichkeiten

HSV feiert den Aufstieg in die Bundesliga mit Emotionen und Feierlichkeiten

Der Hamburger SV kehrt nach sieben Jahren in die Bundesliga zurück und feiert dies mit leidenschaftlichen Feiern, jedoch mit einigen verletzten Fans beim Platzsturm.

Die explosive Wucht der Emotionen war nach dem Schlusspfiff im Volksparkstadion und in der Stadt noch lange zu spüren. Nach sieben Jahren in der Zweiten Liga sorgte die Rückkehr des Hamburger SV in die Fußball-Bundesliga bei den Aufstiegshelden unter dem jungen Cheftrainer Merlin Polzin und den Fans für große Begeisterung.

„Es ist mir so vorgekommen, als hätte einer seit sieben Jahren eine große Champagnerflasche geschüttelt, und heute hat einer den Korken aufgemacht“, sagte Sportvorstand Stefan Kuntz (62) beim Sender Sky nach dem erlösenden 6:1-Sieg gegen den SSV Ulm vor 57.000 Zuschauern. Mit diesem Erfolg konnten sich die Hamburger am letzten Spieltag der Zweiten Liga einen der ersten beiden Tabellenplätze sichern, die den direkten Aufstieg bedeuten.

Nach dem Abpfiff gab es einen Platzsturm, einen Autokorso auf der Reeperbahn, Feuerwerk am Stadion und zahlreiche Bierduschen: Fans, Spieler und Trainer waren außer Rand und Band. Bedauerlicherweise kam es auch zu schlimmen Vorfällen, als Fans von den Tribünen auf den Rasen sprangen und das Feld stürmten, was zu 20 schwer verletzten Personen führte. Einer von ihnen befand sich sogar in Lebensgefahr. Ein Großaufgebot von mehr als 60 Rettungskräften und Feuerwehrleuten musste sich um die Verletzten kümmern.

Die HSV-Profis um Kapitän Ludovit Reis bekamen von den Vorfällen nur am Rande etwas mit. Sie stürmten Polzins Pressekonferenz und schütteten ihm Bier über den Kopf. Der 34-Jährige nahm es gelassen und meinte: „Die Jungs können nicht nur gut Fußball spielen, sie können auch gut feiern.“ Für die Nacht kündigte er seiner Familie, seinen Freunden, dem Trainer-Team und seinem Staff an: „Wir werden gemeinsam erst das Stadion abreißen, dann die Stadt.“

Polzin hat allen Grund zu feiern. Der gebürtige Hamburger aus dem Stadtteil Bramfeld war von klein auf Fan des HSV, stand auf der Tribüne und reiste zu Auswärtsspielen. Er weiß, was der Aufstieg für den Verein bedeutet und welches Potenzial der Club hat.

„Der HSV spielt jetzt wieder in der ersten Liga, aber der HSV war nicht weg“, erklärte Polzin. „Der HSV ist einer der größten Vereine, was die Mitglieder angeht. Der Verein hat überall in Deutschland und Europa und der Welt seine Anhänger“, fügte er hinzu. „Wir wissen, was der Verein in der Stadt den Leuten bedeutet, aber auch darüber hinaus.“

Wenn die Feierlichkeiten abgeklungen sind, hat Polzin ein weiteres Saisonziel. Er möchte beim Saisonfinale gegen die SpVgg Greuther Fürth die Zweitliga-Meisterschaft holen. Danach wird in die Detailplanung für die neue Saison übergegangen.

HSV-Legende und Nachwuchschef Horst Hrubesch hat bereits einen Wunsch geäußert: „Wir müssen dafür sorgen, dass wir eine Mannschaft haben, die auch in der ersten Liga bestehen kann und nicht um den Abstieg spielt, sondern von Anfang an in der Liga mitspielen kann“, sagte der 74-Jährige bei Sky.