30. April 2025

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Handball-Team strebt Revanche gegen Österreich an

Handball-Team strebt Revanche gegen Österreich an

Nach einem enttäuschenden Unentschieden gegen Österreich in der EM-Qualifikation will die deutsche Handballnationalmannschaft Wiedergutmachung. Trainer Gislason fordert eine Leistungssteigerung.

Nach einer kurzen Nacht zeigte sich Alfred Gislason, der Trainer der deutschen Handballnationalmannschaft, weiterhin verärgert über das 26:26-Unentschieden gegen Österreich. Das Resultat in der EM-Qualifikation gefiel dem Bundestrainer gar nicht und bot im ersten Spiel nach der verpassten WM-Medaille wenig Anlass zur Freude. „Wir sind sehr enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben und müssen vieles besser machen“, äußerte Gislason vor dem Rückspiel am Samstag um 16:30 Uhr in Hannover.

Bereits um 6:15 Uhr machte sich die DHB-Mannschaft zusammen mit ihren österreichischen Rivalen auf den Weg in die niedersächsische Landeshauptstadt. „Wir haben uns das Flugzeug geteilt. Das Ergebnis von gestern war in den Gesichtern der Spieler gut sichtbar. Deshalb hatten wir im Flugzeug 90 Minuten lang mit 30 lächelnden Österreichern zu tun“, berichtete Nationalmannschaftsmanager Benjamin Chatton und fügte hinzu: „Ich hoffe, dass das für alle Beteiligten eine gewisse Motivation ist.“

Die personelle Situation bleibt angespannt. Gislason erwartet von seinen Spielern eine deutliche Verbesserung in Angriff und Abwehr, da er keine personellen Alternativen hat. „Justus Fischer wird auf keinen Fall dabei sein. Ich glaube auch nicht, dass Renars Uscins und Jannik Kohlbacher spielen können“, erklärte der 65-jährige Isländer. Diese Spieler hatten bereits am Donnerstagabend gefehlt.

Ein Einsatz des erkrankten Juri Knorr, der nur auf der Bank saß, scheint ebenfalls unrealistisch. „Er hatte signalisiert, bereit zu sein, aber ich denke, dass er erst wieder richtig gesund werden muss. In einem Spiel, wo es für uns um viel geht, muss man meiner Meinung nach von Beginn an spielen können. Wir müssen abwarten, wie sein Status ist“, sagte Gislason über Knorr, der bei der WM aufgrund von Krankheiten in zwei Partien gefehlt hatte.

Gislason analysierte in der Nacht nach dem Spiel die Leistung seiner Mannschaft, die den möglichen Sieg trotz einer Vier-Tore-Führung in der Schlussphase verspielte. „Wir haben Österreich praktisch zum Remis eingeladen“, kritisierte der Trainer.

Kapitän Johannes Golla, der mit fünf Toren bester Werfer war, äußerte sich ebenfalls klar: „Die Enttäuschung ist groß, weil wir letztlich an uns selbst scheitern. Es ist extrem bitter, dass wir kurz vor Schluss den Ausgleich kassieren und die letzte Chance zum Sieg nicht nutzen. Die Chancenverwertung in der Schlussphase hat uns letztlich das Genick gebrochen“, resümierte der Kreisläufer von der SG Flensburg-Handewitt.

Trotz des Unentschiedens behält die DHB-Auswahl die Tabellenführung in der EM-Qualifikation. Allerdings wurde eine wichtige Vorentscheidung auf dem Weg zum Saisonhöhepunkt im nächsten Jahr verpasst. Die ersten beiden Teams der Vierergruppe sind sicher für die EM 2026 qualifiziert, ebenso die vier besten Drittplatzierten aus den insgesamt acht Qualifikationsgruppen, die in Dänemark, Norwegen und Schweden spielen werden. „Wir müssen den Heimvorteil konsequent nutzen und das Spiel gewinnen“, forderte Chatton.