19. April 2024

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Grünen-Politiker Nouripour für Olympia-Boykott der Politik

Nach dem politischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking durch die USA soll nach Ansicht von Grünen-Außenpolitiker Omid Nouripour auch Deutschland ein solches Signal setzen.

«Das, was die Amerikaner sagen, dass keine Regierungsmitglieder daran teilnehmen, das halte ich für eine richtige Herangehensweise. Ich hoffe, dass sich Deutschland dem anschließt», sagte der 46 Jahre alte Nouripour, außenpolitischer Sprecher der Grünen und Kandidat für den Parteivorsitz, im Inforadio des rbb.

Athletinnen und Athleten, die ein Leben lang auf ein Ziel hingearbeitet haben, könne man nicht für die Politik verhaften. «Deshalb ist es notwendig, dass die Spiele stattfinden und auch, dass die Leute hinfahren. Aber bei den massiven Menschenrechtsverletzungen, die wir dort erleben in China, ist es notwendig, dass man auch ein klares Signal setzt», sagte Nouripour.

Nach Ansicht von CDU-Außenpolitiker Johann Wadephul sollte die europäische Politik sich dem diplomatischen Boykott anschließen. «Der diplomatische Boykott ist genau die richtige Antwort auf die fortschreitenden Menschenrechtsverletzungen in China», sagte der 58-Jährige dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). «Die freie Welt darf dazu nicht schweigen. Europa sollte dem US-Beispiel schnell folgen», forderte der Bundestagsabgeordnete.

Zuvor hatte schon die designierte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) einen politischen Boykott nicht kategorisch ausgeschlossen und eine wertegeleitete chinakritische Außenpolitik angekündigt. Die USA hatten am Montag aus Protest gegen Menschenrechtsverletzungen in China einen diplomatischen Boykott der Spiele im kommenden Jahr angekündigt. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, sagte, die Regierung von Präsident Joe Biden werde keine diplomatischen oder offiziellen Vertreter nach Peking schicken.