28. März 2024

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Goretzka beklagt «falsches Bild» vom Vertragspoker

Für Fußball-Nationalspieler Leon Goretzka vom FC Bayern München ist Geld nicht das alles überstrahlende Kriterium beim Vertragspoker mit einem Verein.

«Es gibt mit Sicherheit wichtigere Dinge als Geld. Wenn Leute sagen, bei Vertragsverhandlungen gehe es nur darum, den letzten Euro rauszupressen, haben sie oft ein falsches Bild», sagt der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler im Vereinsmagazin «51». Goretzka hatte seinen hochdotierten Vertrag in dieser Saison um vier Jahre bis 30. Juni 2026 verlängert.

«Geld ist nicht der primäre Grund für eine Verlängerung», versichert er im Interview zumindest für seine Person: «Die Identifikation mit dem Club und der Mannschaft besitzt für mich zum Beispiel einen hohen Wert. Diese Erfolge der letzten zwei Jahre haben wir gefeiert, weil hier etwas entstanden ist: Auf diesem Level um Titel zu spielen, und das mit deinen Freunden und nicht nur mit Fußballkollegen – das kannst du mit keinem Geld der Welt bezahlen.»

Initiative «WeKickCorona» soll weiterentwickelt werden

Goretzka war 2018 ablösefrei vom FC Schalke 04 zum Rekordmeister gewechselt. Er hat sich in München zum Leistungsträger entwickelt, ebenso in der Nationalelf. Zu Beginn des WM-Jahres mit dem Turnier in Katar als End- und Höhepunkt bezeichnet er die enorme Intensität als «größte Herausforderung» für die Topspieler. «In den letzten zehn, fünfzehn Jahren haben sich die Athletik und die Menge an Spielen enorm verändert. Von der Belastung her sind wir an einer Grenze – wenn nicht schon drüber», mahnt Goretzka. «Man muss nur in die Verletzungsstatistiken schauen, das kommt nicht von ungefähr.»

Spieler wie seine Vereinskollegen Thomas Müller oder Robert Lewandowski, die es schaffen würden, «über einen so langen Zeitraum dieses Pensum zu gehen und mehr oder weniger verletzungsfrei zu bleiben», sind in den Augen von Goretzka «absolute Ausnahmen».

Mit seinem DFB- und Vereinskollegen Joshua Kimmich möchte Goretzka im neuen Jahr die von ihnen in der Pandemie gegründete Initiative «WeKickCorona» weiterentwickeln: «Wir haben da ein paar neue Ideen im Kopf, müssen das aber noch konkretisieren. Ich bin sehr motiviert. Es gibt immer Menschen, die Hilfe brauchen.» Mehr als sechs Millionen Euro sind bislang für karitative Zwecke zusammengekommen.