28. März 2024

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Fürther Jubel: Erster Bundesliga-Heimsieg dank Nielsen

Historischer Siegjubel in Fürth: Der Norweger Havard Nielsen hat den Prügelknaben der SpVgg Greuther Fürth mit seinem Tor zum 1:0 (0:0) gegen Union Berlin im 24. Versuch den ersten Heimsieg in der Fußball-Bundesliga beschert.

Es war der erste Glückstag für Trainer Stefan Leitl und seine in der Regel überforderten Profis in einer bis Sonntag trostlosen Saison mit zuvor nur einem Punkt in 14 Partien. Der 12. Dezember 2021 geht in die Geschichte des Kleeblatts ein – mit dem 28 Jahre alten Nielsen als Helden.

In der spielentscheidenden Szene hatten die Fürther auch mal das Glück auf ihrer Seite. Einen Eckball von Branimir Hrgota verlängerte Unions Genki Haraguchi unfreiwillig mit dem Kopf. Beim Gewühl im Strafraum verschaffte sich Nielsen sehr robust und nahe an einem Foulspiel gegen Kevin Behrens etwas Raum und drückte den Ball dann mit dem rechten Fuß über de Torlinie. Der Fan-Jubel blieb im leeren Stadion zwar aus. Aber die Fürther Spieler feierten lautstark mit Nielsen. Schiedsrichter Sven Jablonski erkannte das umstrittene Tor an.

Die Fürther stoppten nicht nur ihre Niederlagenserie von zuletzt zwölf Schlappen am Stück. Nach 17 Gegentoren in den vergangenen drei Partien spielten sie zudem auch erstmals in dieser Spielzeit zu Null.

Ein ziemlich zäher Fußball-Nachmittag

Großen Anteil daran hatte Sascha Burchert. Der ehemalige Herthaner kehrte nach der schweren Knieverletzung von Marius Funk nach acht Punktspielen auf der Bank ins Tor zurück. Und zweimal war Burchert voll da: Erst gegen Union-Spielmacher Max Kruse nach einem Fehler von Sebastian Griesbeck (13.). Und dann vor allem mit einem tollen Reflex bei einem Kopfball von Union-Angreifer Behrens gleich nach dem 1:0.

Lange Bälle, Quer- und Rückpässe – es war ein ziemlich zäher Fußball-Nachmittag im Ronhof. Aber den Fürthern konnte das schnuppe sein. Sie kämpften und gaben alles. Hrgota sorgte für die erste gute Chance, seinen Schuss verlängerte Dickson Abiama, aber Union-Torwart Andreas Luthe hielt (7.).

Drei Tage nach dem Ausscheiden aus der Conference League wollten die Berliner eigentlich ihren Europa-Frust im Liga-Alltag aus den Köpfen und Knochen schütteln. Trainer Urs Fischer setzte dafür zunächst auf frische Kräfte. Aber die reifere Spielanlage half wenig. Auch der nach dem Rückstand für Kurse eingewechselte Torjäger Taiwo Awoniyi verfehlte das Tor kurz vor Schluss mit einem Kopfball. Die Fürther verteidigten leidenschaftlich – und mit de nötigen Dusel.

Von Klaus Bergmann, dpa